STOCKHOLM. Die schwedische Regierung plant, ausstiegswilligen Moslems bei der Trennung von radikalen Organisationen zu helfen. „Entweder die Gesellschaft hilft ihnen bei ihrem Weg zurück zu einem normalen Leben, oder wir haben eine tickende Bombe in unserer Gesellschaft“, sagte Schwedens Integrationsministerin Nyamko Sabuni dem Sender SR.
„Wir haben eine Anzahl von Netzwerken und Einrichtungen identifiziert, welche hauptsächlich junge Menschen, die sich von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen, rekrutiert“, berichtete die in Burundi geborene Ministerin. „Wir wissen auch, daß viele diese Organisationen verlassen wollen, aber dabei nicht immer die Unterstützung der Gesellschaft haben.“
Anlaß ist Attentat auf den Mohammed-Karikaturisten
Nach dem Vorbild von Ausstiegsprogrammen für ehemalige Neonazis soll nun Entsprechendes für „gewaltaffine Islamisten“ geschaffen werden. Anlaß ist dabei laut einem Bericht des österreichischen Standard der jüngste Attentatsversuch auf den Karikaturisten Kurt Westergaard im benachbarten Dänemark.
Der somalische Täter hatte zuvor in Schweden um Geld und Unterstützung für die militante Al-Shabaab-Miliz in seiner Heimat geworben. Nach Ansicht der schwedischen Geheimpolizei Säpo rekrutiert diese ihre Kämpfer auch in Schweden. Zwanzig Somalier mit schwedischem Paß sollen an Kämpfen der radikalislamischen Schwadrone beteiligt sein. (FA)