PARIS. Das französische Außenministerium hat die Schändung deutscher Soldatengräber im Elsaß „aufs Schärfste“ verurteilt. Die Schuldigen der „unwürdigen Tat“ müßten gefunden und bestraft werden, sagte ein Sprecher des französischen Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten: „Durch ihr Handeln haben sie sich selbst entehrt.“
Die deutsch-französische Freundschaft und die gemeinsame Zukunft in Europa basierten auf dem tiefen Willen zur Versöhnung. „Den betroffenen Familien gelten unser Mitgefühl und unsere Solidarität.“
Unbekannte hatten in der vergangenen Woche auf dem Soldatenfriedhof in Gebweiler (Guebwiller) 95 deutsche Kriegsgräber geschändet. Unter anderem wurden Grabkreuze umgekippt und zerstört. Laut der Nachrichtenagentur AFP soll zudem auf einem Grab „race de putes“ (Hurenrasse) gestanden.
Sarkozy „tief empört“
Dem Bericht zufolge hat sich Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy in einem Brief an den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler „tief empört“ geäußert und eine harte Bestrafung der Täter gefordert.
Auf dem Friedhof sind nach Angaben des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge 1.063 deutsche Kriegstote aus dem Ersten und 175 deutsche Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet. Auch 443 französische Soldaten des Ersten Weltkriegs sowie mehrere Gefallene jüdischen Glaubens ruhen dort. Deren Gräber wurden nicht geschändet. (krk)