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+++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++: Türkei: Polizei möglicherweise an Christenmorden beteiligt

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MALATYA
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Türkei: Polizei möglicherweise an Christenmorden beteiligt

BERLIN. Mitten in den Vorbereitungen zur Erstellung der neuen Internetseite: Großeinsatz der Berliner Rettungsdienste. In Folge des Konsums gammeliger Pizzen sterben allein drei JF-Redakteure. Vier weitere werden derzeit auf Intensivstationen der Berliner Charité behandelt. --> mehr Interview:
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Das türkische Malatya: Waren die Sicherheitskräfte an den Morden beteiligt? Foto: Flickr

MALATYA. Der Prozeß um die Ermordung von drei Christen in der Türkei weitet sich aus. Neben den fünf Attentätern, die vor zwei Jahren den Deutschen Tilman Geske und zwei türkische Konvertiten gefoltert und umgebracht haben sollen, ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den damaligen Polizeichef in Malatya, Mehmet Ulger, und den islamischen Theologen Ruhi Abat von der Ismet-Inonu-Universität.

Nach Informationen des christlichen Nachrichtendienstes „Compass Direct“ wurde dem Polizeichef in einem anonymen Schreiben, welches im Januar an Kirchen in der Türkei verschickt wurde, vorgeworfen, die Mörder angestiftet zu haben. Zu diesem Zweck habe er den Theologen Abat gezielt nach Material über eine angebliche christliche Missionierung in Malatya sammeln lassen.

Abat bestreitet die Vorwürfe. „Die Informationen, die ich Polizei und Gendarmerie gab, hatten nur die Kritik der Missionare am Islam zum Thema.“ Ulger behauptete, er habe den Theologen nur wegen der Übersetzung arabischer Texte kontaktiert. Eine Argumentation, der die Staatsanwaltschaft nicht folgte und beide als Drahtzieher des Verbrechens sieht.

Eine Verschwörung lokaler Autoritäten?

So habe Ulger in den sechs Monaten vor dem Verbrechen über 1.400 Telefonate mit Spezialkräften der Polizei vor Ort geführt. „Er rief die Polizei durchschnittlich zehnmal pro Tag an und das an sieben Tagen der Woche, was einen vermuten läßt, daß hier etwas Ungewöhnliches vorging“, sagte der Anwalt der Opferfamilien, Orhan Kemal Cegiz.

Auch der Vater von Emre Cunaydin, dem mutmaßlichen Anführer des Mordkommandos, vermutet eine Verschwörung lokaler Autoritäten. „Ich besuche wöchentlich meinen Sohn im Gefängnis und jedesmal versuche ich die Identität derjenigen hinter den Morden herauszufinden“, sagte Mustafa Cunaydin. Doch sein Sohn habe ihm geschworen, es gäbe niemanden im Hintergrund.

Etwas anderes berichtet jedoch Emre Cunyadins Cousin und Schulfreund Onur Dulkur. Dieser sagte aus, daß Cunaydin ihm gegenüber erklärt habe, daß er „sehr bald reich sein“ werde und man ihm von seiten der Behörde Straffreiheit zugesichert hätte, wenn er das Attentat richtig ausführt. Ulger wurde inzwischen im Rahmen einer Verhaftungswelle gegen das nationalistische Netzwerk „Ergenekon“ verhaftet. (FA)

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