Kurz vor der Landtagswahl: Umfrage: AfD auch in Niedersachsen auf dem Vormarsch

Niedersachsens AfD-Chef Frank Rinck: Der bundesweite Trend spricht seit Wochen für seine Partei Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg

Kurz vor der Landtagswahl

Umfrage: AfD auch in Niedersachsen auf dem Vormarsch

Politik

22. September 2022

Autor: JF-Online

12 Kommentare

Bei der Landtagswahl in Niedersachsen drohen SPD und CDU laut neuester Umfrage herbe Verluste. Große Gewinner könnten AfD und Grüne werden. Die FDP muß zittern.

HANNOVER. Bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober drohen SPD und CDU herbe Verluste. Großer Gewinner könnten AfD und Grüne werden. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR hervor. Zwar legen die Regierungsparteien im Vergleich zur vorigen Befragung um jeweils einen Prozentpunkt auf 32 (SPD) bzw. 28 Prozent (CDU). Aber im Vergleich zur Wahl von vor fünf Jahren entspricht das Einbrüchen von jeweils rund fünf Punkten.

Auch wenn die Große Koalition unter Ministerpräsident Stephan Weil weiterregieren könnte, wären AfD und Grüne die großen Gewinner. Im Vergleich zum August büßen die Grünen zwar zwei Punkte auf 17 Prozent ein. Gegenüber 2017 wäre das jedoch eine Verdopplung. Damals erhielten die Grünen 8,7 Prozent der Wählerstimmen. Die AfD legt im Vergleich zum Vormonat um zwei Punkte zu und käme nun auf 9 Prozent – knapp drei Punkte mehr als vor fünf Jahren. Die Serie von Wahlniederlagen würde die Oppositionspartei damit beenden. Der bundesweite Trend spricht aber seit Wochen für die AfD. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würde sie sogar 14 Prozent erhalten.

Umfrage: Mehrheit will Rot-Grün in Niedersachsen

Die FDP dagegen muß um den Wiedereinzug in den Landtag zittern. Sie rutschte im Vergleich zum August um einen weiteren Punkt auf nur noch 5 Prozent ab. 2017 hatte sie noch 7,5 Prozent geholt. Die Linke, die vor fünf Jahren mit 4,7 Prozent knapp gescheitert war, würde mit 4 Prozent erneut den Einzug in den Landtag verpassen – gegenüber August hat sich das Ergebnis der Partei nicht verändert.

Infratest dimap befragte 1.156 Wahlberechtigte. 53 Prozent der Niedersachsen sind demnach zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Weniger oder gar nicht zufrieden sind 42 Prozent. Favorit der Wähler bleibt mit 40 Prozent eine rot-grüne Regierung. Diese würde nach der Umfrage eine Mehrheit der Mandate erreichen. Für Schwarz-Grün reicht es dagegen nicht. (fh)

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Niedersachsen (#ltwni) • Infratest dimap für den NDR: SPD 32 % | CDU 28 % | GRÜNE 17 % | AfD 9 % | FDP 5 % | DIE LINKE 4 % | Sonstige 5 %
➤ Verlauf: https://t.co/Bsg2ebHgOG
🗓️ Nächste Landtagswahl: 9. Oktober 2022#ltwnds #ltwnds22 pic.twitter.com/uigV1X3WI6

— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) September 22, 2022

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Kommentare

Exilierter Rheinländer sagt:

22. September 2022 um 16:10 Uhr

Für das durchgrünte Niedersachsen sind 9% schon gut, wenn auch nicht genug. Aber der Negativtrend kehrt sich um. Weitermachen!
Carsten Schulz sagt:

22. September 2022 um 16:03 Uhr

Vormarsch?? Das scheint mir doch bei 9 Prozent sehr übertrieben. Gemessen an den Möglichkeiten in der gegenwärtigen Situation müsste AfD und Grüne eigentlich die Plätze tauschen.

Eigentlich! – Ich verstehe die nicht, dass die niedersächsischen Wähler immer noch in so hoher Zahl die Ökofaschisten wählen.
Wolfgang Lammert sagt:

22. September 2022 um 12:50 Uhr

Die FDP ist völlig am Ende. Davon könnte die AfD profitieren. Auch die Wahlen in Schweden und am Wochenende in Italien sorgt für einen Stimmungsumschwung.
Leider glauben viele Deutsche noch an den „grünen Osterhasen“ mit Waschlappen, Außendusche und dem grünen Paradies aus Wind- und Sonnenkraft !
infaustumveritas sagt:

22. September 2022 um 12:14 Uhr

Also: herbe Verlust beginnen in meinen Augen bei 10+% – alles andere sind beliebige Schwankungen, die sich am Wahltag wieder ausgleichen. Erst wenn AfD in einer Größen-Ordnung von 20 – 25 % ankommt, die Grünen unter 10 % fallen, dann kann von einem „Wahl-Beben“ gesprochen werden. Ansonsten gilt: Wahl-Umfragen erfüllen kaum einen Sinn und sind abhängig von der Gruppe der Befragten und dem Ziel derer, die da befragen lassen!
1. Telos sagt:
  
  22. September 2022 um 13:47 Uhr
  
  Sie haben absolut Recht. Bei diesen leichten Schwankungen von einem Vormarsch zu sprechen, da kann es sich nur um das Wunschbild des Autors handeln. Das sei ihm zugestanden. Offenbar hat auch er die Hoffnung auf ein tiefgreifendes Umsteuern im politischen Betrieb längst begraben (übrigens ganz zurecht, es wird sich nichts ändern), so dass er sich ins Pfeifen im Walde flüchtet, sich so etwas Hoffnung dort zufächelt, wo keine sein kann.
NochEinLeser sagt:

22. September 2022 um 11:16 Uhr

Aufwind für die letzte verbliebene Protestpartei. Könnte mir vorstellen, dass mit der Linie der Spitze und dem Rückruf der drei „Russlandfahrer“ nach oben noch mehr geht.
1. AnnePetra Kant sagt:
  
  22. September 2022 um 12:46 Uhr
  
  Selbst dann, wenn die AfD 20% der Stimmen in Niedersachsen bekommen sollte (was sehr unwahrscheinlich ist), würde sich n i c h t s ändern! Den Altparteien ist der Wählerwille sch..ßegal!!!
  Sie haben ein für allemal – Absolut undemorkatisch! – die AfD von der Möglichkeit des Mitregierens ausgeschlossen, und kein Fernsehredakteur, kein gut bezahlter Journalist – außer bei der JF u. ähnlichen „rechten“ Randerscheinungen – regt sich noch darüber auf.
  Das ist KONSENS im heutigen Deutschland!
  
  Unser Land wird weiter an die Wand gefahren. Als einzige Frage bleibt noch:
  Wie hart wird der Aufprall sein bzw. wie viele Opfer wird er kosten?
  1. NochEinLeser sagt:
    
    22. September 2022 um 14:41 Uhr
    
    Auf die Dauer kann man eine Partei jenseits der 20% nicht ignorieren. Sie können es dann entweder machen wie in Dänemark, wo die Sozialdemokraten inzwischen Politik für das dänische Volk macht oder wie in Schweden und demnächst auch in Italien.
    In Deutschland wird das Testlabor vermutlich eines der neuen Bundesländer werden. Tippe mal auf Sachsen, wo sich eine AfD-CDU-Koalition förmlich aufdrängt.
  2. Ehrlich sagt:
    
    22. September 2022 um 15:44 Uhr
    
    Ruhe bewahren, Frau Kant! Das Leben ist hart und ungerecht. Aber am Ende siegt immer der Abgebrühte mit dem langen Atem. Und dieser Sieg kann auch INDIREKT sein. Es könnte zum Beispiel sein, dass die Herrschenden aufgrund eines stetigen Zuwachses der AfD zu einer Änderung IHRER Politik gezwungen werden. Das wäre doch auch schon was. Das Problem ist nur, dass der parlamentarische und außerparlamentarische Widerstand in D meist nicht nachhaltig ist. Sobald die Krise vorbei ist, fällt der Michel wieder um. Und überhaupt BEDARF es in D immer erst einer schwerwiegenden und große Teile der Bevölkerung erfassenden Krise, damit der Schlafmichel überhaupt etwas merkt. Aber diese Krise haben wir jetzt. Und es ist keine Ironie, wenn ich sage: Gott sei Dank!
Rodolfo Panetta sagt:

22. September 2022 um 10:53 Uhr

Daß die korrupten Parteien welche den deutschen Normalbürger hemmungslos ausplündern, noch so viel Zustimmung haben zeigt, wie es ihnen gelingt, die Wähler über ihre gekauften Propagandamedien zu manipulieren.
1. Günter Schaumburg sagt:
  
  22. September 2022 um 11:59 Uhr
  
  Es ist unglaublich! Selbst die Aussicht auf Hunger und Kälte bewirkt in
  den Hirnen deutscher Lämmer so gut wie nichts. Wie wichtig die Medien
  für die Regierenden sind, erkennt man auch an der Höhe der Zuwendun-
  gen, die Führungskräfte bei Funk und Fernsehen erhalten. Buhrow 400.000,
  Scholz 300.000, kein Minister hat auf seinem Konto monatlich so viel wie
  die MDR-SED- Genossin Wille. Und die Gehälter der Führungsetagen der
  schreibenden Meinungsmacher werden auch nicht von Pappe sein.
2. Bärbel sagt:
  
  22. September 2022 um 12:07 Uhr
  
  Ja, leider ist das so. Die Leute wollen nicht nachdenken und sich mit der Realität beschäftigen. Sie denken, daß es so schlimm ja nicht kommen kann. Würde diese Landtagswahl im März nächsten Jahres stattfinden, käme bei einer Umfrage wohl ein weniger positives Ergebnis zustande. Aber leider lassen sich die Bürger vom Staatsfunk und dem zur Zeit noch schönen Wetter einlullen.