BRÜSSEL. Die EU-Staaten haben ein Freilandverbot für bienenschädliche Insektengifte beschlossen. Der ständige Ausschuß für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel sprach sich am Freitag mit qualifizierter Mehrheit für die Verbannung sogenannter Neonicotinoide auf Äckern aus. In Gewächshäusern sollen die giftigen Substanzen hingegen weiter erlaubt bleiben.
„Die Gesundheit der Bienen bleibt für mich von größter Bedeutung, weil sie Artenvielfalt, Lebensmittelproduktion und Umwelt betrifft“, freute sich EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis in einer Stellungnahme. Auch Deutschland stimmte für das Verbot. „Heute ist ein guter Tag für den Schutz der Bienen in Deutschland und in Europa“, erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU).
Tausende Bienenvölker starben
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte zuletzt vor einem „hohen Risiko für Bienen“ durch die Insektizide gewarnt. 2008 gerieten die Substanzen erstmals in die Schlagzeilen, nachdem Tausende Bienenvölker verendet waren. Danach wurde ihre Verwendung als Beizmittel für das Saatgut von Mais verboten. 2013 folgten weitere Verbote, die die mögliche Anwendung der Neonicotinoide stark beschränkten.
Kritiker des Verbots aus der Agrarwirtschaft monieren, daß ohne ihren Einsatz der Anbau von Zuckerrüben in Deutschland gefährdet sei. Vor allem in der Bekämpfung von Blattläusen galten diese Insektizide bisher als erste Wahl. (tb)