BOCHUM. Die SPD-Chefin Andrea Nahles hat US-Präsident Donald Trump als „Feigling“ und „Lump“ beschimpft. Auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten am Samstag in Bochum kritisierte die Politikerin die Einwanderungspolitik der US-Regierung, meldet die Nachrichtenagentur dpa.
Bezogen auf die Praxis der Washingtoner Regierung, die Kinder illegaler Einwanderer an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern zu trennen, sagte Nahles wörtlich: „Wer Kinder von ihren Eltern trennt, um daraus politisches Kapital zu schlagen, ist ein Feigling und ein Lump.“
FDP: Nahles beschädigt Verhältnis zu USA
Der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Michael Theurer, kritisierte die Aussage von Nahles scharf. Die SPD-Politikerin schade damit „dem ohnehin schon schwierigen transatlantischen Verhältnis in einer äußerst kritischen Phase“. Theurer forderte Nahles auf, sich umgehend zu entschuldigen. Außerdem solle sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) von der Wortwahl seiner Parteikollegin distanzieren, „um nicht noch mehr diplomatisches und handelspolitisches Porzellan zum Schaden Deutschlands zu zerdeppern“.
Nahles war bereits in der Vergangenheit mit verbalen Entgleisungen aufgefallen. So hatte die SPD-Vorsitzende nach der vergangenen Bundestagswahl die geplante Oppositionsrolle ihrer Partei gegenüber der CDU mit den Worten „ab morgen kriegen sie in die Fresse“ kommentiert. Während der Koalitionsverhandlungen verkündete sie im Dezember 2017: „Die SPD wird gebraucht. Bätschi, sage ich dazu nur. Und das wird ganz schön teuer. Bätschi, sage ich dazu nur.“ (ag)