In einem Interview mit der am Freitag in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT übt der Buchautor und Journalist Jens Bisky scharfe Kritik am Umgang der 68er-Generation mit dem Begriff Patriotismus: „Die Debatte um den ‘unverkrampften’ neuen Umgang mit unseren Nationalsymbolen gehört zum langen Abschied von der alten Bundesrepublik … Ich spreche vom bundesdeutschen Gemüt der siebziger und achtziger Jahre, von der Haltung im Ausland, um keinen Preis als Deutscher aufzufallen, Abstand zu allem zu halten, was mit Nation oder gar Preußen irgendwie positiv zusammenhängen könnte.“ Frage man nun heute nach dem Gehalt, den „Patriotismus, Leitkultur und neue Vaterlandsliebe ausmachen, dann steht man mit nahezu leeren Händen da“, klagt Bisky. Heute stehen wir zwischen einer „völlig vaterlandslosen Oberschicht und einer Unterschicht, die von den kulturprägenden Schichten … und den deutschen Bildungstraditionen nicht mehr erreicht wird“.
Bisky bekennt sich persönlich zum Patriotismus: „Der Patriot ist mir grundsätzlich und schon immer eine sympathische Figur gewesen.“ Dagegen kritisiert er den reinen „Party-Patriotismus mit freundlicher Unterstützung von Adidas und McDonald’s … in dessen Namen wichtige symbolische Orte Berlins wie das Brandenburger Tor in einer schäbigen Weise einfach den Sponsoren überlassen werden. Wäre das in England, Frankreich oder den USA möglich? Wohl kaum!“
Der Publizist Jens Bisky ist seit 2001 Redakteur der Süddeutschen Zeitung und ältester Sohn des PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky.
Das vollständige Interview finden Sie unter www.jungefreiheit.de
V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin
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