Noch vor eineinhalb Wochen wurde auf den Internet-Seiten der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) zum Thema Wahlen auch auf das linksextremistische Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) verwiesen (JF 14/06). Dies ist nun Vergangenheit. Das Institut des Germanisten Siegfried Jäger, das als Partner des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) an dem Projekt einer politisch-korrekten Sprachfibel für Journalisten arbeitet, ist auf der Liste der renommierten Wahlforscher seit einer Woche nicht mehr vertreten. Bis dato wurde das Duisburger Institut zwischen der Forschungsgruppe Wahlen e.V., Infratest dimap oder dem Institut für Demoskopie Allensbach geführt. Parallel dazu hatte die KAS beinah wortgleich die Instituts-Beschreibung der DISS Internetseite übernommen: „Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung existiert seit 1987. Durch diskursanalytische und ideologiekritische Untersuchungen soll ‚Wissenschaft gegen den Strich‘ betrieben und auf restaurative und undemokratische Tendenzen hingewiesen werden. Machtstrukturen können so sichtbar und kritisierbar werden. Das Ziel der Arbeit ist, durch wissenschaftliche Analysen einen Beitrag zur Demokratisierung zu leisten.“ Überhaupt trifft die Kooperation des DJV mit dem DISS in der Presseberichterstattung auf wenig Gegenliebe. So erinnert das Münchener Nachrichtenmagazin Focus daran, daß das Duisburger Institut dem Focus und dem Hamburger Spiegel vorgeworfen habe „Rassismus salonfähig zu machen“. Ob das DISS wohl der „geeignete Partner ist, scheint fraglich“, schreibt das Münchener Magazin und zitiert den Publizisten und ehemaligen FAZ-Mitherausgeber Hugo Müller-Vogg: „Die Herkunft kann wie der Beruf eine relevante Information sein.“ Auch die Neue Zürcher Zeitung sieht die „Reinigungsaktion“ im Zuge der antirassistischen Fibelforschung durch DJV und DISS mit kritischem Blick. Und hier vor allem den weiten Begriff des Rassismus durch das DISS: „Sprachliche Bilder, die in der Berichterstattung über die Massenmigration Vorstellungen von Deutschland als einer ‚Insel, die durch Fluten in der Gefahr steht, überschwemmt zu werden‘, hervorrufen, gelten als potenziell diskriminierend. Auch die Vokabel Gutmensch gehört zu den Wörtern, von denen die Sprache zu reinigen sei. Diese Ausweitung der Verdachtszone entspricht der Strategie des DISS, das mit Hilfe ‚diskursanalytischer und ideologiekritischer Untersuchungen‘ sich um den Nachweis einer rassistischen Kontamination der Mitte der Gesellschaft bemüht.“