“Bosnische Verhältnisse" in Deutschland wären laut Nahost-Experte Peter Scholl-Latour unweigerlich die Folgen eines EU-Beitritts der Türkei. “Als ich Soziologen der Universitäten Istanbul und Ankara befragte, ob der Beitritt ihres Landes nicht zur Folge hätte, daß wir künftig fünf Millionen Türken mehr in Deutschland haben, antworteten sie mir: Zehn Millionen!" so Scholl-Latour in einem Interview mit der heute in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT. “Eine solche Einwanderung zu tolerieren, wäre eine eklatante Vernachlässigung unserer nationalen Interessen … An Integration ist dann nicht mehr zu denken … Das gibt auf lange Sicht Bürgerkrieg, dazu bedarf es keines Attentats mehr wie in Holland."
Heftige Vorwürfe richtet Scholl-Latour an die Politik: “Sehen unsere Politiker nicht, daß man eine Zivilisation zugrunde richten kann? Ich glaube, viele wissen einfach nicht mehr was das Volk denkt. Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn Millionen weiterer Türken nach Deutschland kommen, aber wer denkt an den einfachen Arbeiter, in dessen Nachbarschaft sich plötzlich alles verändert, um den herum plötzlich lauter Fremde wohnen und ihre islamischen Sitten und Gebräuche leben. Was für ein Identitätsverlust! Den Leuten nimmt man doch die Heimat! … Da herrscht viel Ignoranz, Heuchelei und Lüge. Bei den einen, weil sie nicht zugeben wollen, daß ihre Achtundsechziger-Überzeugungen Lebenslügen sind, bei den anderen aus Feigheit, weil sie es für bequemer halten, sich dem Zeitgeist anzupassen." Das Konzept “Multikulti" bewertete Scholl-Latour lediglich als ein “Modewort … Popsprache, nichts weiter, überhaupt nicht ernst zu nehmen!"
V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin
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