Im Harz war die deutsche Teilung vor 1990 besonders augenfällig. Dreizehn Jahre später kann man zwar aus allen Richtungen den Brocken besteigen, und der frühere Todesstreifen ist nur noch schwer zu erahnen, aber die Zweiteilung des Harzer Nationalparks konnte noch nicht überwunden werden. Doch sowohl in Niedersachsen wie auch in Sachsen-Anhalt fordert man nun die Zusammenlegung des Nationalparks – und streitet sogar, wer die glorreiche Idee zuerst hatte. So rügt die umweltpolitische Sprecherin der Grünen in Hannover, Dorothea Steiner, daß die PDS-Fraktion im Magdeburger Landtag ohne Absprache mit dem „Ideengeber“ ihren Antrag in stilloser Manier praktisch abgeschrieben habe. Die PDS kontert, daß sie den Antrag nur in Ermangelung einer grünen Opposition an der Elbe im Sinne des Anliegens übernommen hätte. Nun steht der Vereinigung des Nationalparks noch ein nachrangiger Streitpunkt im Weg: Beide Bundesländer beanspruchen den Verwaltungssitz.