Für das Frauenmagazin Brigitte ist der „Kampf gegen Rechts“ thematisches Neuland, das merkt man sofort. Zwischen Themen wie „Wohin im Familienurlaub“, „Erdbeerträume – Hier kommen die schönsten, köstlichsten und besten Erdbeertorten“ und „Schönheit ist nicht genug“ erfährt die Leserin mal etwas über „brisante“ Themen und „erschreckende“ Zahlen. Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit seien „nach wie vor ein Thema in Deutschland“, so die Brigitte-Autorin Susanne Arndt. „Um der Problematik die Betrachtung zurückzugeben, die sie verdient, geht am 29. April die Seite www.mut-gegen-rechte-gewalt.de ans Netz – gegen das Verschweigen und für mehr Zivilcourage.“ Das neue PR-trächtige Projekt im „Kampf gegen Rechts“, quasi ein Joint Venture der Amadeu Antonio Stiftung, des Magazins Stern und des Softwareherstellers SAP sei „ein Spiegel der gesellschaftlichen Aktivität“, wie die Vorstandsvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane betont. Der Süddeutschen Zeitung sagte Kahane, die Seite solle ein Treffpunkt für alle Interessierten sein und Initiativen, Politikern sowie Wissenschaftlern ebenso Platz bieten wie Jugendlichen, Prominenten, Journalisten und Bürgern, die „das Bedürfnis eint, etwas gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu tun“. Um herauszufinden, wer das im einzelnen ist, lohnt es sich einen Blick auf die Seite zu werfen. Hier empfängt einen das Konterfei der PDS-Bürgermeisterin von Berlin-Lichtenberg, Christina Emmrich. Von den Machern der Netzseite läßt sie sich in einem dort veröffentlichten Interview gerne für ihren „offenen Umgang mit Rechtsextremismus“ loben. Auch der Kölner Politikprofessor Christoph Butterwegge ist ein allseits bekannter Linksextremist. Er darf auf der Seite, auf der Bundestagspräsident Thierse und die Bundesministerinnen Ulla und Renate Schmidt Grußworte entrichten, etwas vom „Standortnationalismus“ welcher „aus dem Machtzentrum“ komme, erzählen Dem Unterstützer SAP sind kaum Hintergründe bekannt Auch die geförderten Projekte, die sich dort vorstellen, sind es wert, näher unter die Lupe genommen zu werden. Hier wirbt die „AG Antifaschismus/ Antirassismus“ an der Universität Halle. Einer ihrer Schwerpunkte liegt in der Bekämpfung der örtlichen studentischen Korporation aufgrund deren angeblich „elitären, völkischen und autoritären Standpunkten“. In Halle konnte so ein Klima geschaffen werden, das die Verbindungen regelmäßig zum Angriffsziel linksextremistischer Gewalttäter macht. Zur 500-Jahr-Feier der Universität, welche die Verbindungen im Universitätsgebäude feierlich begingen, wurden über 100 Fahrzeuge der angereisten Gäste von mutmaßlichen Linksextremisten teils schwer beschädigt. Andreas Petzold, Chefredakteur des
Stern und umtriebiger Unterstützer der Amadeu Antonio Stiftung, möchte mit der Plattform www.mut-gegen-rechte-gewalt.de dazu „inspirieren“, „Zivilcourage“ zu zeigen. Rechtsextremismus sei ein „gefährliches Problem“, gegen das man etwas tun müsse. Dem Unterstützer und Förderer SAP ist freilich wenig darüber bekannt, was für Projekte von der Amadeu Antonio Stiftung gesponsert werden, wie eine Sprecherin des Unternehmens der JUNGEN FREIHEIT mitteilte.