Wenn der Bauer nicht gerade eine Frau sucht, kümmert er sich um das Eigentliche: den Erhalt seines Hofes. Was dies in Zeiten der Globalisierung bedeutet, zeigt die vierteilige Dokumentation „Bergbauern – wie’s weitergeht“. Hierfür hat der Bayerische Rundfunk exemplarisch Bergbauern aus der Schweiz, Kärnten, Süd- und Osttirol aufgesucht. Schließlich ist die Realität eine gänzlich andere als etwa jene in einer jüngsten Spam-Mail versandte Botschaft von „Alpeninvestor“, die in der Betreffzeile „1.300 Prozent Gewinn für Ihr Aktiendepot“ verheißt. Tatsächlich hängt von der Existenz der Bergbauern auch der Fortbestand kultureller Traditionen, ja die gemeinschaftliche Identität ab.
Die Auftaktreportage „Beim Saxalber in Südtirol“ (25. Mai, 17 Uhr) führt in einen abgelegenen Bergbauernhof in Schnalstal. Hier hat Bauer Hermann, der ledig in die Jahre gekommen ist, seinen Hof einem jungen Bauern mit Frau und Kind vermacht, die ihn dafür später pflegen werden. „Beim Oberbichler in Osttirol“ (26. Mai), dem höchstgelegenen Bergbauerndorf in Prägraten, muß Bauer Adolf entscheiden, welchem seiner vier Söhne er seinen Hof übergibt. Längst hat die Familie ihren Betrieb diversifiziert: mit einem preisgekrönten selbstgebranntem Schnaps, Biolammfleisch zu Ostern und einer Ferienwohnung im Sommer. In der dritten Folge geht es in ein kleines Bergdorf im Schweizer Kanton Graubünden („In Schuders“, 27. Mai). Nur noch 50 Menschen leben in dem Dorf, das am Südhang zu Füßen des Rätikon liegt. Obgleich noch 16 Bauernhöfe existieren, leben heute nurmehr vier Familien von der Landwirtschaft. Die hier beschrittenen neuen Wege führen indes nicht nur über die steile kurvenreiche Straße, die Schuders mit der Außenwelt verbindet. „Im Lesachtal“ (28. Mai) in Kärnten versuchen junge Hofbauern mit neuen Ideen („Mehrwerthöfe“) das „Bauernland in Bauernhand“ zu erhalten.