In Deutschland findet eine Fußball-Europameisterschaft statt, und kaum jemand bekommt etwas mit. Magaths Wechsel zu Schalke scheint wichtiger als die Europameisterschaft der U 17-Junioren. Liegt das etwa daran, daß die Jungs in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kicken? Wohl nicht. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb obliegt es der SuperIllu, dem DFB-Sportdirektor Matthias Sammer auf den Zahn zu fühlen. Und der gelernte Maschinenanlagenmonteur antwortete offen. Ja, die deutsche Mannschaft habe eben viele Spieler mit Migrationshintergrund. Kein Problem. Doch – und hier kommt ein „sensibles Thema“ des DFB zum Tragen (JF 8/09) – „die Bereitschaft und Identifikation muß da sein, wenn ich den Adler auf der Brust trage“, erklärt der frühere DDR-Ober- und Bundesligaspieler und zieht den Hebel an: „Man kann nicht ein Wir-Gefühl vermitteln, wenn im Jugendbereich die Hälfte der Spieler die Hymne nicht mitsingt.“ Daher, so Sammer, „drängen“ wir „daß alle die Nationalhymne mitsingen“. Dem nicht genug. Vor der EM wollte der DFB die Spieler gar in „aller Deutlichkeit“ darauf hinweisen, daß es sein Wunsch ist, daß „alle nach innen und außen signalisieren, wie stolz sie sind, für unser Land zu spielen“.
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