Unsere Medienlandschaft, vor allem das Fernsehen, differenziert sich immer mehr aus "Wir erleben eine rasante Aufspaltung des Fernsehmarktes", klagt Thomas Bellut. Von ehemals 60 Prozent Marktanteil halten ARD, ZDF und RTL zusammen jetzt nur noch 39 Prozent. Auch in Zukunft traut der ZDF-Programmdirektor den Privaten große Steigerungsraten zu. Rechnen wir die Reichweite der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, der Zeitungen und seriöser Alternativ-Medien wie Spiegel online zusammen, dann sind ungefähr dreißig Prozent der Deutschen gut informiert. Bellut: "Da können einem die schon leid tun, die politische Botschaften vermitteln wollen." Das hat Folgen. Selbst wenn wir eine Bundestagswahl gehabt hätten, wäre Knut 2007 wohl wichtiger gewesen als die K-Frage. Politische Wahlentscheidungen werden immer unberechenbarer. Viele Wähler erfahren erst kurz vor der Wahl, was die Parteien überhaupt wollen. Denken wir nur an die letzte Bundestagswahl, als die Union im letzten Moment Schiffbruch erlitt. Wahlen gewinnt wahrscheinlich in Zukunft nur noch, wer auch die Unpolitischen erreicht.