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Reinhard Frederik Mey

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Wenn jemand seit 40 Jahren erfolgreich auf deutschen Bühnen steht, bleiben Jubiläums-Ständchen nicht aus. Wenn der Jubilar zugleich seinen 65. Geburtstag begeht, sollte man meinen, die Gratulationen rissen niemals ab. Nicht so im Fall von Reinhard Mey. Der Liedermacher selbst hat sich nur eine kleine, sehr persönlich gehaltene TV-Dokumentation als mediales Ständchen gestattet, mehr nicht. Dessen Titel „Wie Orpheus sein: Der Liedermacher Reinhard Frederik Mey“ (Sa., 29. Sept., 17.45 Uhr, Arte) spielt auf Verschiedenes an. Zunächst auf Meys erfolgreichen Titel „Ich wollte wie Orpheus singen“, den auch seine erste deutsche LP trug. Dann auf den frühen Erfolg, den der Sänger nicht in Deutschland, sondern in Frankreich unter seinem zweiten Vornamen Friedrich, also Frederik feierte. Des weiteren auf den Begriff des Liedermachers, welcher durch Wortgewalt, Versqualität und handgemachte Musik besticht und als Antipode des Schlagersängers gilt. Zuletzt durch den Bezug auf Orpheus selbst, der für Mey die reine Tonkunst verkörperte, also nicht mit der Agitprop-Tendenz der deutschen 68er Liedermacherszene in Verbindung zu bringen war. Das sorgte in Zeiten wachsender Massenpolitisierung, zumal Mey Anfang 20 war, für einige Irritation. So wurde dem Sänger ein Hang zur falschen Idylle vorgeworfen. Ein „Heintje für geistig Höhergestellte“ sei er, behauptete ein Kritiker gar. Dabei war Mey sich einfach nur treu geblieben, denn wie heißt es in seinem „Orpheus“: „Kein Fels ist zu mir gekommen/ Mich zu hören, kein Meer/ Aber ich hab‘ dich gewonnen/ Und was will ich noch mehr?“

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