Au, wie häßlich für unsere Kanzlerin! Da surft sie seit Wochen, Monaten auf der größten Zustimmungswelle aller Zeiten – und plötzlich erscheint so eine Newsweek-Ausgabe. Angela Merkel sei sehr böse über das Magazin, das sie als „Lost Leader“ („die verlorene Führerin, die Verirrte“) zeigt, heißt es. Was passiert wohl, wenn sie mal wirklich kritisiert wird – im eigenen Land? Und wie reagiert ihre Regierung jetzt offiziell? Wenn sonst nichts hilft, hilft deutsche Hybris, dachte sich wohl Uwe Spindeldreier. Der Abteilungsleiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundespresseamt war wenige Tage nach dem Erscheinen des Magazins bei einem Symposium in Mainz. Er sagte: „Einem angelsächsischen Korrespondenten wird das nie begreiflich zu machen sein, wie Politik in Deutschland funktioniert.“ Dabei war nur ein einziger echter Amerikaner unter den vier Newsweek-Gastautoren. Die anderen waren Joschka Fischer, Hugo Müller-Vogg (Bild) und Josef Joffe (Die Zeit). Und der Verfasser des Hauptbeitrags? Stefan Theil wurde in Düsseldorf geboren. Tolle angelsächsische Korrespondenten sind das …
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