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ESN-Fraktion, Europa der souveränen Nationen

Geklaut?

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Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

In „Rambo III“ läßt sich Sylvester Stallone von einem Mudschaheddin erklären, warum bereits Alexander der Große bei der Besetzung Afghanistans gescheitert ist. Als der Freiheitskämpfer fertig ist, faßt Rambo dessen Worte zusammen: „Ihr laßt euch nicht verarschen.“ Wir wissen nicht, ob die Mediamarkt-Werbeabteilung die neue „Laßt-euch-nicht-verarschen“-Kampagne bei Rambo abgekupfert hat. Vor dem Hintergrund, daß heute die Amis statt der Russen das Land besetzt halten, wäre das eine besonders ironische Botschaft. Wir haben aber eine noch viel schlimmere Ahnung: Die Mediamarkt-Strategen haben den Spruch „Laßt euch nicht verarschen!“ bei der NPD geklaut. Stand hier etwa der Landtagswahl-Erfolg der Partei in Sachsen Pate? Immerhin warb die NPD noch vor wenigen Wochen im Wahlkampf mit ein und demselben Slogan. Dazu waren Bilder von Angela Merkel und Gerhard Schröder zu sehen. So etwas gab es schon mal. Der finnische Handy-Hersteller Nokia mit „Jedem das Seine“ für seine Produkte geworben – bis auffiel, daß die Nazis den gleichen Spruch hatten. „Jedem das Seine“ – das ließe sich nur noch mit „Telefonieren macht frei“ übertreffen, scherzte damals ein Nokia-Insider. Wo sind die Gutmenschen diesmal geblieben? Noch hat sich niemand über „Laßt euch nicht verarschen!“ aufgeregt. Und das, obwohl nach „Geiz ist geil“, „Kaufen, marsch-marsch!“ und der schwachsinnigen Bohlen-Werbung für Makromarkt das Niveau damit abermals unterboten wurde.

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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