„Pulp Fiction“, Uma Thurman erzählt John Travolta einen ausgemachten Sparwitz: Papa Tomate und Mama Tomate gehen mit Baby Tomate die Straße lang. Baby Tomate fällt etwas zurück. Da drehen sich die Eltern um und rufen „Catch up!“ (was soviel heißt wie „Finde wieder Anschluß!“). Witzig ist das ganze, weil es so klingt wie „Ketchup“, und der wird ja aus Tomaten gemacht. Nach seinem Erfolg mit „Pulp Fiction“, einem großartigen Film, kann sich Regisseur Quentin Tarantino erlauben, ausgemachten Schwachsinn in die Kinos zu bringen. In seinem jüngsten Streifen „Kill Bill“ spritzen nur noch Hekatomben von Blut. Eine Handlung, die diesen Namen verdient, gibt es nicht. Wie im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Man konnte schon 2000 feststellen, daß Wahlkämpfe in „God’s own country“ immer inhaltsloser werden. Zur Zeit dreht er sich um Ketchup: Die Frau des Demokraten John Kerry ist die Miteigentümerin des Heinz-Ketchup-Imperiums. Deswegen haben die Republikaner jetzt patriotischen W-Ketchup auf den Markt gebracht. Wer gedacht hatte, daß die Umbenennung der „French Fries“ in „Freedom Fries“ den Tiefpunkt amerikanischer Populärkultur darstellte, kann sich als widerlegt ansehen. Das Niveau sinkt weiter. Jetzt können patriotische US-Bürger sicher sein, daß ihr Geld nicht für den Demokraten verwandt wird. W-Ketchup sei „Made in the US“, versichern die Hersteller. Heinz werde dagegen im Ausland produziert. Was nicht zuletzt auch ein Ergebnis der Außenwirtschaftspolitik von George W. Bush ist, füge ich hinzu.