In meiner Brust wohnen zwei Herzen. Einerseits ist da eine Art kindliche Neugier (gepaart mit dem typisch männlichen Spieltrieb) auf alle technischen Neuentwicklungen (sonst würde diese Kolumne ja auch „Neulich im Museum“ heißen!). Andererseits ist da ein leicht morbider Hang zu alten, konservativen Dingen. Manchmal lassen sich diese beiden konträren Geschmäcker sogar vereinen. So ist beispielsweise mein altmodischer Holzschreibtisch mit grüner Bankerlampe ein interessanter Kontrast zu PC und Telefon auf demselben. Gleich neben der Station meines Taschencomputers befindet sich mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst – provokativ plaziert in Wartestellung. Kein neuer High-Tech-Schnickschnack oder Ähnliches, nein, ich habe endlich meinen Geiz überwunden und mir einen altmodischen Pelikan-Kolbenfüller gegönnt. Da ich auch viel handschriftlich arbeite und mein Gekritzel nie das beste war, bin ich schon vor geraumer Zeit wieder zum Althergebrachten zurückgekehrt – nur war mir ein Patronenfüller einfach zu modern. Ein alter Kolbenfüller birgt jedoch finanzielle Risiken, da er oft kostspielig gewartet werden muß (Dichtigkeit), speziell Modelle vor den fünfziger Jahren. So fiel meine Wahl auf ein Neugerät. Für einen Montblanc war ich dann jedoch wieder zu schottisch eingestellt, so kam als Traditionsmarke nur Pelikan in Frage. Die Souverän-Linie, der auch mein ganzer Stolz angehört, läßt sich übrigens unter Pelikan.de begutachten, ansonsten wird man auch unter eBay bei den Antiquitäten schnell fündig oder bittet Oma lieb und gierig genug, einem ihr Modell zu überlassen, nostalgisiert Euer EROL STERN