WIEN. Die FPÖ hat es auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ORF) abgesehen. Laut internen Quellen könnte ein Drittel der 3.000 Mitarbeiter den Arbeitsplatz verlieren. Grund dafür sind die Pläne der möglichen FPÖ-ÖVP-Regierung, die Einsparungen in Höhe von 150 Millionen Euro jährlich fordern.
Heinz Lederer, SPÖ-naher Medienexperte, erklärte gegenüber der Kronen Zeitung, daß etwa 1.000 Stellen betroffen sein könnten, da ein Großteil der Einsparungen beim Personal ansetzen dürfte. Angesichts bestehender Verträge sei jedoch eine schnelle Umsetzung schwierig. Neben Kündigungen stehen auch Programmstreichungen im Raum: So könnten beliebte Formate wie der „Tatort“ oder Volksmusiksendungen wegfallen.
Finanzierung ohne Zwangsgebühr
Auch die Einstellung der Sender ORF III und Radio FM4 wird geprüft, was laut Insidern 30 Millionen Euro einsparen könnte. Im Gegensatz zu früheren Überlegungen soll die Privatisierung des marktführenden Radiosenders Ö3 nicht weiterverfolgt werden. Ein Insider der FPÖ begründete dies pragmatisch: „Das ist eine Cash-Cow, diesen Sender zu verkaufen, wäre nicht klug.“
Ein weiterer zentraler Punkt des Reformplans ist die Abschaffung der umstrittenen ORF-Gebühr. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll künftig aus dem Staatsbudget finanziert werden. Dies könnte eine breitere politische Kontrolle über die Mittelvergabe nach sich ziehen und sorgt bereits jetzt für Diskussionen. (rr)