DÜSSELDORF. Der Landesrechnungshof von Nordrhein-Westfalen hat den Umbau des WDR-Sendegebäudes scharf kritisiert. Die Vorgehensweise „widerspricht den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Kostenplanung“, heißt es in einem Bericht der Rechnungsprüfer, der der Bild-Zeitung vorliegt. Die Sanierung des Filmhauses in Köln sollte 130 Millionen Euro kosten, mittlerweile veranschlagte der Sender jedoch 240 Millionen Euro.
Die Entscheidung zur Sanierung des Filmhauses in der Kölner Innenstadt sei grundsätzlich kritisch: „Insbesondere gab es keine ausreichend durchgeführte Variantenbetrachtung zur Standortfrage.“ Auch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch den Sender habe es vorab nicht gegeben, bemängelten die Rechnungsprüfer.
Letztlich seien die Kosten aufgrund von „Leistungserweiterungen am Bauvorhaben durch den WDR“ drastisch gestiegen. Dabei vermisse der Rechnungshof eine „ordnungsgemäße Kostenplanung“, Begründungen bei der Vergabe von Aufträgen und „Prüfung zur Angemessenheit der Preise“.
WDR verteidigt Sanierung
Der Westdeutschen Rundfunk widersprach der Einschätzung der Rechnungsprüfer. Die Sanierung des Filmhauses sei die wirtschaftlichste Lösung, behauptete der Sender gegenüber Bild. „Alle anderen Optionen – Abriß und Neubau – wären unwirtschaftlicher und weniger nachhaltig gewesen.“ Verantwortung für die Kostenexplosion wies er ebenfalls zurück. Schuld sei „die Kostenentwicklung in der Baubranche“.
Der Bericht schließt mit einer Empfehlung von Landesrechnungshof-Präsidentin Brigitte Mandt: „Mit Blick auf zukünftige Baumaßnahmen muß der WDR seine Bauherrenfunktion überdenken und sein Bauprojektmanagement auf den Prüfstand stellen.“ (sv)