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Vorwürfe gegen Rundfunk: „Kein Journalismus, sondern Aktivismus“ – Lindner knöpft sich ZDF vor

Vorwürfe gegen Rundfunk: „Kein Journalismus, sondern Aktivismus“ – Lindner knöpft sich ZDF vor

Vorwürfe gegen Rundfunk: „Kein Journalismus, sondern Aktivismus“ – Lindner knöpft sich ZDF vor

Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, spricht im Plenum des Bundestags nach der Regierungserklärung. Themen sind u.a. das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehende Neuwahl des Bundestags. Aktuell kritisiert er das ZDF. ARD und ZDF wollen mehr Geld.
Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, spricht im Plenum des Bundestags nach der Regierungserklärung. Themen sind u.a. das Ende der Ampelkoalition und die bevorstehende Neuwahl des Bundestags. Aktuell kritisiert er das ZDF. ARD und ZDF wollen mehr Geld.
FDP-Bundeschef Christian Lindner: Vorwürfe gegen das ZDF erhoben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Vorwürfe gegen Rundfunk
 

„Kein Journalismus, sondern Aktivismus“ – Lindner knöpft sich ZDF vor

Das ZDF dreht eine Doku über Superreiche und verwendet als Symbolbild ein Foto von Christian Lindner – ohne ihn zu fragen. Es ist nicht der erste Skandal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
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BERLIN. Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat das ZDF scharf kritisiert. Der öffentlich-rechtliche Sender hatte am Sonntag in der Sendung „Background Check“ zum Thema „Steuerparadies Deutschland? So viel kosten uns die Reichen“ den ehemaligen Finanzminister als Vorschaubild verwendet – nach dessen Aussage, ohne vorher um Erlaubnis gefragt zu haben.

Lindner fragte daraufhin auf X: „Wieso taucht mein Bild hier auf, liebes ZDF? Ein an Einseitigkeit nicht zu übertreffender Beitrag wird mit meinem Bild vermarktet, obwohl ich nicht zu Wort komme? Das ist kein Journalismus, das ist Aktionismus. Mit Geld der Gebührenzahler.“

Der Sender rudert zurück

Der Sender zeigte sich gegenüber der Kritik einsichtig. Zwar komme Lindner in dem Beitrag zu Wort, „die Fotoauswahl erschließt sich dadurch aber nicht“. Das Bild sei deswegen ausgetauscht worden und der Beitrag werde geprüft, schrieb das Konto des ZDF-Heute-Journals auf X.

Im eigentlichen Beitrag des ZDF kam der Politiker nur kurz zu Wort. Beim G7-Treffen im Jahr 2022 sagte er mit Blick auf die sogenannte Reichensteuer, wer ein hohes Einkommen habe, leiste „ohnehin einen überproportional hohen Beitrag zur Finanzierung des Staates“. Eine eigene Anfrage an Lindner hat der Sender jedoch nicht gestellt.

Internetnutzer reagieren spöttisch

Vor allem auf X stieß das auf scharfe Kritik. So schrieb etwa die FDP-nahe Politikberaterin Anastasia Vishnevskaya-Mann: „Liebes ZDF, euch kosten ‘die Reichen‘ schon mal gar nix, weil ihr über eine Zwangsgebühr finanziert werdet. Aber warum ist Christian Lindner, der euch auch nichts kostet, auf dem Titelbild?“

Andere Nutzer, darunter der Bundestagsabgeordnete Michael Grosse-Brömer (CDU) monierten, daß Maurice Höfgen in dem Beitrag gezeigt und in der Bildunterschrift als „Ökonom“ vorgestellt wurde. Das ZDF erwähnte dabei nicht, daß Höfgen wissenschaftlicher Mitarbeiter des Linkspartei-Abgeordneten Christian Görke ist. „Unseriöse Berichterstattung statt öffentlich-rechtlicher Bildungsauftrag. Unglaublich“, schrieb Grosse-Brömer auf X.

Immer wieder gerät die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in die Kritik. Ende September war in einer Folge der ARD-Sendung „Die 100“ mit dem Titel „Ist die AfD eigentlich ein Problem für die Demokratie?“ mehreren Internetnutzern aufgefallen, daß mehrere der vermeintlich zufällig ausgewählten befragten Bürger Laienschauspieler oder Lokalpolitiker anderer Parteien waren.

ARD und ZDF fordern mehr Geld

Die ARD wies damals die Manipulationsvorwürfe entschieden zurück. So schrieb etwa der Moderator der ARD-Sendung „Monitor“, Georg Restle, daß es sich um zufällige Fehler der ARD handele. Wer behaupte, dahinter stecke „böse Absicht“, reproduziere „Verschwörungsmythen“.

In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, daß ARD und ZDF für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor das Bundesverfassungsgericht ziehen wollen. Sie begründen das damit, daß die Bundesländer bisher keinen entsprechenden Beschluß veranlaßt hatten. Geplant ist eine Erhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro pro Monat. Die Änderung soll ab 1. Januar 2025 in Kraft treten. (st)

FDP-Bundeschef Christian Lindner: Vorwürfe gegen das ZDF erhoben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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