Die Enthüllungen des „Correctiv“-Netzwerkes zu einem angeblichen Geheimtreffen in Potsdam halten die Bundesrepublik weiter in Atem. Allerdings stellt sich mehr und mehr die Frage, wie objektiv die selbsternannten Faktenchecker eigentlich sind. Zuletzt wurde die stellvertretende „Correctiv“-Chefredakteurin Anette Dowideit der Lüge überführt, als sie offensichtlich wahrheitswidrig im Presseclub behauptete, ihr staatich gefördertes Netzwerk habe selbst nie von „Deportationen“ gesprochen. Auch der Versuch, den Begriff heimlich von der Webseite zu löschen flog auf. Ist das ein normales Verhalten für Journalisten? Oder sind hier eingefleischte AfD-Gegner am Werk?
Für Letzteres spricht eine heikle Personalie. Jean Peters, Autor bei „Correctiv“ und mitverantwortlich für die szenische Darstellung des „Geheimplans“ im Berliner Ensemble, ist kein Unbekannter. Schon 2016 machte er deutschlandweit mit einem körperlichen Angriff auf ein weibliches AfD-Mitglied auf sich aufmerksam. Während einer parteiinternen Veranstaltung in Kassel drang er als Clown verkleidet in einen Sitzungsraum ein und warf der heutigen Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch mit voller Wucht eine Torte ins Gesicht.
Selbstredend wurde die „Zwangsbekuchung“, wie der Stern die Tat verharmloste, als Video festgehalten und stolz verbreitet. Problematisiert wurde die Tat dabei nicht, sondern lediglich darauf eingegangen, daß von Storch Bild und Namen ihres Angreifers veröffentlichte. Peters wurde für die Attacke zu 50 Tagessätzen verurteilt. Auch später lobte er seine Gewalttat gegen eine Frau in mehreren Interviews.
Eine Karriere im Kampf gegen die AfD
Mit dem erlangten Ruhm legte der „Aktionskünstler“ eine Blitzkarriere hin. Als einer von drei Journalisten hatte er vorab Kontakt zu dem Produzenten des Ibiza-Videos, das den damaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache 2019 zu Fall brachte. Die Veröffentlichung fand nur wenige Tage vor der Europawahl statt. Im Anschluß wurde er Autor für die Sendungen von Jan Böhmermann (ZDF).
Auf seine Tortenattacke blickte Peters in einem Gespräch mit dem Spiegel später kritisch zurück. Nicht jedoch, weil er seine Tat bereute, sondern vielmehr, weil er sich sorgte, die AfD hätte daraus möglicherweise einen Nutzen ziehen können. Die Attacke sei ein „Angebot“ gewesen, „wie man mit menschenverachtenden Positionen vielleicht auch in Dialog treten könnte“. Reden müsse man mit Rechten nicht.