BERLIN. Die neue Moderatorin der sonntags ausgestrahlten ARD-Talkshow, Caren Miosga, hat angekündigt – anders als ihre Vorgängerin Anne Will –, auch AfD-Politiker in die Sendung zu holen. „Wir stehen vor Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen“, sagte sie dem Spiegel.
Sie nutzte die Ankündigung aber gleichzeitig zu einer scharfen Kritik an AfD-Vertretern: „Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher.“ Die Sendung „Anne Will“ war 2023 mit durchschnittlich knapp drei Millionen Zuschauern die meistgesehene TV-Talkshow – verlor aber 20 Prozent ihres Publikums.
Miosga kassiert 570.000 Euro im Jahr
Miosga, die pro Moderation 19.000 Euro (jährliches Honorar: 570.000 Euro) vom Gebührenzahler bekommt, sprach im Zusammenhang mit Gesprächen mit AfD-Politikern von „einem bescheuerten Spiel“, das sie als Moderatorin betreiben müsse: „Nein, ja, stimmt nicht, stimmt doch. Und es gibt in dieser Partei jene, die so kraß rechtsextrem sind, daß sie ebenfalls keine Einladung bekommen werden.“ Namen nannte sie allerdings nicht.
Die erste Sendung mit Miosga wird am 21. Januar ausgestrahlt. Zuvor hatte die 54jährige die ARD-„Tagesthemen“ moderiert. Die neue Talkshow wird den Beitragszahler jährlich 5,8 Millionen Euro kosten. Kritik daran wies sie zurück. (fh)