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Musikbranche: Zu wenig Frauen in den Charts – beklagt Musik-Studie

Musikbranche: Zu wenig Frauen in den Charts – beklagt Musik-Studie

Musikbranche: Zu wenig Frauen in den Charts – beklagt Musik-Studie

Wer unbedingt Musik hören will, die von Frauen produziert wurde, greift am besten zu Techno
Wer unbedingt Musik hören will, die von Frauen produziert wurde, greift am besten zu Techno
Wer unbedingt Musik hören will, die von Frauen produziert wurde, greift am besten zu Techno Foto: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
Musikbranche
 

Zu wenig Frauen in den Charts – beklagt Musik-Studie

Wer hätte es gedacht? Unter den im Internet beliebtesten Rap-Liedern findet sich kein einziges, das von „nonbinären“ Personen oder Frauen produziert wurde. Das und noch viel mehr beklagt die Studie eines feministischen Vereins aus den USA. Und verlangt eine andere Einstellungspolitik.
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Der Anteil weiblicher und „nonbinärer“ Produzenten, Ton-Ingenieure und -Mischer ist offenbar sehr gering. So kommen auf eine Frau etwa 20 bis 30 männliche Musikproduzenten und -Ingenieure, wie die amerikanische Studie „Fix the Mix“ herausgefunden haben will.

Einige Studienergebnisse scheinen dabei recht wenig überraschend. Daß von den 50 meistgestreamten Rap-Liedern keines von einer weiblichen oder „nonbinären“ Person, beide Kategorien werden in der Studie übrigens konsequent zusammengezählt, produziert wurde, konnte man auch zuvor erahnen.

Wenig Frauen im Metal

Nicht viel besser sieht es in der Musiksparte Metal aus. Exakt null Prozent der Produzenten, Ingenieure und technischen Schlüsselrollen sind von Frauen besetzt.

Genau genommen läßt sich unter den Top 50-Liedern überhaupt nur eins finden, an dem eine Frau in irgendeiner Weise mitgewirkt hat. An „The Chapeltown Rag“ der amerikanischen Band Slipknot war eine Assistentin beteiligt. Was sie konkret zum Lied beitrug, erfährt man nicht.

Anders sieht es da schon im Bereich Electronic aus. Hier sind mehr als 17 Prozent der Produzenten weiblich, was den höchsten Wert aller Genres darstellt. Das Musikstück mit dem höchsten Frauenanteil weist dennoch nur zwei auf.

Angestoßen von Frauen im Produzentenbereich

Dieser Fokus auf die Hintergrundfiguren des Musikgeschäfts ist kein Zufall. Ins Leben gerufen wurde die Studie von dem Verein „We are moving the Needle“, der Musikingenieurin Emily Lazar. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen im Produzentengeschäft zu unterstützen.

Für die Zukunft zeigt sich Lazar jedoch optimistisch. „Fehlende Diversität“ sei „kein komplexes Problem, wenn man es wirklich lösen will“. Personen, die im Musikgeschäft die Entscheidungsgewalt hätten, müßten einfach eine „wirkliche Veränderung ihrer Einstellungspraxis“ angehen.

Die Auswahl an möglichen Angestellten dürfte klein sein

Ob das tatsächlich so einfach geht, darf bezweifelt werden. Wie Statistiken zeigen, entscheiden sich Frauen nach wie vor eher selten für technologiebezogene Berufe oder Studiengänge. Die Auswahl an möglichen Angestellten aus diesem Bereich dürfte also auch in der Musikbranche klein sein.

Gerade einmal 19 Prozent der Absolventen von sogenannten STEM-Studiengängen (Science, Technology, Engineering und Math) in den USA sind weiblich. Frauen, die sich tatsächlich einen Job in der Tech-Branche suchen, haben zudem eine 45 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, diesen zu verlassen.

Wer unbedingt Musik hören will, die von Frauen produziert wurde, greift am besten zu Techno Foto: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
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