BERLIN. Die Online-Handelsplattform Amazon hat ihren Nutzern die Möglichkeit genommen, das Buch „Freiheit: Erinnerungen 1954 – 2021“ von Altkanzlerin Angela Merkel zu rezensieren. „Bei diesem Produkt bestehen Beschränkungen für die Übermittlung von Rezensionen. Das kann verschiedene Gründe haben, beispielsweise ungewöhnliche Rezensionsaktivitäten“, heißt es auf der Seite für diejenigen, die die Autobiographie der CDU-Politikerin bewerten wollen. Eine genaue Begründung gab der amerikanische Technologiekonzern nicht an, wie die Berliner Zeitung berichtet.
Zuletzt lag der Durchschnitt der Bewertungen bei 3,4 von fünf Sternen. Jeder dritte Rezensent vergab dem Buch nur einen Stern, die schlechteste mögliche Bewertung. Noch negativer fällt die Bewertung beim deutschen Buchhändler Thalia aus, mit durchschnittlich 2,4 von fünf Sternen.
Kritiker werfen Merkel mangelnde Selbstkritik vor
Das Buch war am 26. November erschienen und hatte sich bisher über 400.000 Mal verkauft. Darin schildert die ehemalige Bundeskanzlerin unter anderem ihre Sicht auf die Migrationskrise 2015, die Rußlandpolitik sowie ihren eigenen Aufstieg in den 1990er Jahren. „Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die es so nicht noch einmal geben wird, schon weil es den Staat, in dem ich 35 Jahre gelebt habe, seit 1990 nicht mehr gibt“, heißt es im Klappentext.
Kritiker bemängeln, daß Merkel nicht selbstkritisch genug über ihre Amtszeit von 2005 bis 2021 geschrieben habe. „Der historische Quellenwert liegt in Merkels Selbstdeutung, die offenkundig sehr nahe an ihrer zeitgenössischen Wahrnehmung liegt“, merkte etwa Andreas Rödder in der Neuen Zürcher Zeitung an.
Derzeit wirbt die die Altkanzlerin weltweit für ihr Buch. Erst am Dienstag abend stellte sie es dem amerikanischen Publikum in Washington D.C. auf Einladung des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama vor. Dabei nannte er Merkel „eine außergewöhnliche Anführerin und liebe Freundin“. (kuk)