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Grass-Gedicht: Israelischer Botschafter bedrängt Schriftstellerverband

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Grass-Gedicht
 

Israelischer Botschafter bedrängt Schriftstellerverband

Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat der internationalen Schriftstellervereinigung PEN. nahegelegt, Günter Grass wegen dessen israelkritischem Gedicht die Ehrenpräsidentschaft abzuerkennen. „Ich erwarte von einer solchen literarischen Vereinigung ein gewisses Maß an intellektueller Redlichkeit”. Unterstützung bekam er von Charlotte Knobloch.
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Günther Grass: Ein Volksverhetzer? Foto: Wikimedia/Hans Weingartz Lizenz: bit.ly/ljun39

BERLIN. Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat der internationalen Schriftstellervereinigung PEN. nahegelegt, Günter Grass wegen dessen israelkritischem Gedicht die Ehrenpräsidentschaft abzuerkennen. „Ich erwarte von einer solchen literarischen Vereinigung – und auch von anderen kulturellen Institutionen – ein gewisses Maß an intellektueller Redlichkeit“, sagte er dem Tagesspiegel.

Es sei falsch zu behaupten, Israel dürfe nicht kritisiert werden, betonte der Botschafter. „Auch sonst muß man kein Nobelpreisträger sein, um zu begreifen, daß das von Günter Grass Gesagte nichts mit der Realität zu tun hat.“ Die PEN. beginnt am Freitag mit ihrer Jahrestagung im thüringischen Rudolstadt. Dem Antrag, die Ehrenpräsidentschaft zu beenden, werden nur geringe Chancen auf Erfolg eingeräumt.

Charlotte Knobloch: Grass ist ein Volksverhetzer

Unterstützung erhielt Yakov Hadas-Handelsman dabei von der Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, Charlotte Knobloch. Die Worte des Literaturnobelpreisträgers seien „Volksverhetzung“, kritisierte Knobloch am Donnerstag während einer Gedenkstunde zur Deportation der Thüringer Juden vor 70 Jahren. Zwar sei Grass selbst kein Antisemit, er vertrete jedoch antisemitische Thesen, bekräftigte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dapd.

Knobloch forderte die Bundestagsabgeordneten eindringlich auf, sich zu Israel zu bekennen, warnte zugleich jedoch vor einem „routinierten Gedenken“ mit dem man sich „von der Vergangenheit befreien“ wolle. Dabei dürfe es keinesfalls zu einer Vermengung der Opfer aller totalitären Regime kommen. (ho)

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