BERLIN. Die ehemalige deutsche Schwimmweltmeisterin Franziska van Almsick hat die Deutschen zu mehr Selbstbewußtsein ermutigt. „Wir Deutschen können einiges und müssen uns nicht verstecken“, sagte van Almsick bei einem Termin der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Hintergrund sind aktuelle Pläne der Bundesregierung, sich für die Olympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 zu bewerben. „Ich vermisse unsere Leistungsbereitschaft. Ich vermisse, daß wir wieder Lust haben, vorn mitzumischen. Wir haben uns in der Vergangenheit zu oft untergeordnet“, führte die zehnfache Medaillengewinnerin aus.
Die 47jährige rechnet mit Vorteilen für Deutschland, sollte das Land den Zuschlag für die Austragung einer künftigen Olympiade erhalten. „Eine Schwimmhalle für Olympia kann eine Musikhalle oder ein Theater sein“, argumentierte van Almsick und betonte: „Wir sind nicht doof!“ Gleichzeitig unterstrich die ehemalige Spitzensportlerin die Wichtigkeit der Zuschauer während der Olympiade. „Ohne die Menschen in unserem Land wird das nicht funktionieren. Wir brauchen die Menschen hinter uns, die erkennen, daß es etwas Bleibendes sein kann.“
Staatsministerin sieht Chance für Deutschland
Ähnlich äußerte sich die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Christiane Schenderlein (CDU), und sprach von Olympischen Spielen in der Bundesrepublik als „größtes sportpolitisches Ziel“. Die Bewerbung sei „eine nationale Zukunftsaufgabe. Eine Chance für das ganze Land“.
Vier deutsche Regionen haben die erste Stufe des nationalen Bewerbungsverfahrens für Olympia bereits abgeschlossen: Berlin, Hamburg, München und die Rhein-Ruhr-Region. Unklar ist aktuell noch, für welche Olympischen Spiele sich die deutschen Regionen bewerben werden – im Raum stehen 2036, 2040 und 2044.
Alle Kandidaten haben bis Juni kommenden Jahres Zeit, ihre Bevölkerungen nach ihrer Meinung dazu zu befragen, bevor im Herbst 2026 eine Entscheidung fallen soll, welche deutsche Region sich als Ausrichter bewerben darf. Am 26. Oktober dieses Jahres soll es in München einen Bürgerentscheid dazu geben. (st)