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Nachhilfe benötigt: Jeder zweite Berliner Polizeischüler kann kein richtiges Deutsch

Nachhilfe benötigt: Jeder zweite Berliner Polizeischüler kann kein richtiges Deutsch

Nachhilfe benötigt: Jeder zweite Berliner Polizeischüler kann kein richtiges Deutsch

Ein Polizeischüler bei der Schießübung in der Schießanlage der Polizeiakademie in Berlin.
Ein Polizeischüler bei der Schießübung in der Schießanlage der Polizeiakademie in Berlin.
Polizeischüler in Berlin: Immer mehr haben Probleme mit der deutschen Sprache. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen
Nachhilfe benötigt
 

Jeder zweite Berliner Polizeischüler kann kein richtiges Deutsch

Die Hauptstadt-Polizei kämpft mit massiven Sprachdefiziten. Die angehenden Hüter von Recht und Ordnung können oft nicht einmal richtig Deutsch. Die Polizei schiebt den Schwarzen Peter den Schulen zu.
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BERLIN. Über die Hälfte der Nachwuchskräfte der Berliner Polizei hat zu Beginn der Ausbildung im Frühjahr 2025 Deutsch-Förderunterricht erhalten. Insgesamt bekamen von 240 Polizeischülern 132 eine Förderung in Deutsch, was 55 Prozent der Erstsemester entspricht, berichtet das Nachrichtenportal Nius. Mehr als jeder dritte Polizeischüler in der Hauptstadt hat einen Migrationshintergrund.

Die Polizei gab an, der Bedarf an einer solchen Unterstützung sei im ersten Semester am höchsten, nehme aber mit jedem Halbjahr ab. Er liege jedoch regelmäßig bei etwa 50 Prozent. Da mündliche und schriftliche Kompetenzen unerläßlich seien, stelle das Sprachniveau C2 – also annähernd muttersprachliche Kenntnisse – eine Voraussetzung für die Zulassung zum Polizeidienst dar. Ein zweimaliges Nichtbestehen der Prüfungsarbeit führe aufgrund des Polizeigesetzes zur Entlassung.

Die Ursache für die abnehmende schriftsprachliche Kompetenz sieht die Polizei laut Nius zum Teil im schulischen Bereich. Dort gebe es einen „Fachkräftemangel“. Die Herausforderungen, vor denen Schulen im Allgemeinen stünden, hätten zugenommen. Die Polizei nennt unter anderem die Heterogenität der Klassen, ohne Details zu nennen. Auch eine mangelhafte „Medienkompetenzbildung“ an den Schulen sei ein Problem. Damit liege „kein polizeispezifisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem“ vor.

Auch Hamburger Polizeischüler mit Deutsch-Problemen

Zudem fänden sich in der öffentlichen, schriftlichen Kommunikation viele fehlerbehaftete Texte. Auch die Motivation zur Auseinandersetzung mit orthographischen Regeln ließe durch die Rechtschreibprüfung von Textverarbeitungsprogrammen, Autokorrektur und Künstlicher Intelligenz nach, teilte die Polizei mit.

Doch nicht nur in Berlin haben Polizeischüler Probleme mit der deutschen Sprache. So wurde kürzlich bekannt, daß in Hamburg fast zwei Drittel der Bewerber bei der Polizei die Sprachprüfung nicht bestanden hatten (JF berichtete). Daraufhin wurden die sogenannten Lückendiktate abgeschafft.

Auch bei der Bundespolizei wurden die Anforderungen für Bewerber 2020 gesenkt (JF berichtete). (JF)

Polizeischüler in Berlin: Immer mehr haben Probleme mit der deutschen Sprache. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen
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