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Migration: Erzbischof Heße verteidigt Merkels „Wir schaffen das“ als ermutigend

Migration: Erzbischof Heße verteidigt Merkels „Wir schaffen das“ als ermutigend

Migration: Erzbischof Heße verteidigt Merkels „Wir schaffen das“ als ermutigend

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße: „Merkels Satz sollte nicht schlechtgeredet werden“
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße: „Merkels Satz sollte nicht schlechtgeredet werden“
Hamburgs Erzbischof Stefan Heße: „Merkels Satz sollte nicht schlechtgeredet werden“ Foto: picture alliance / Kirchner-Media / Thomas Haesler
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Erzbischof Heße verteidigt Merkels „Wir schaffen das“ als ermutigend

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße bewertet Merkels Umgang mit der Migrationskrise 2015 rückblickend als inspirierend. Viele Einwanderer, die damals nach Deutschland kamen, seien heute „gut integriert“. Zudem sieht der Geistliche die Kirche in der Pflicht.
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HAMBURG. Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat mit Blick auf die Migrationswelle im Jahr 2015 Bilanz gezogen. Die Entscheidung von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU), damals die Grenzen zu öffnen, sei richtig gewesen, sagte er dem Nachrichtenportal katholisch.de

Damals seien so viele Menschen nach Deutschland geströmt, daß er Merkels Vorgehen auch rückblickend als alternativlos empfinde. Andernfalls hätte eine humanitäre Katastrophe gedroht. „Es gab gar keine andere Chance, daher war es richtig“, unterstrich Heße.

Besonders Merkels bekannter Ausspruch „Wir schaffen das“ löse nach wie vor große Gefühle in ihm aus. „Ich hörte und höre den Satz weiterhin als Ermutigung für Geflüchtete und Helfer.“ Die Aussage sei „zukunftsgerichtet“ gewesen und habe Menschen zum Handeln motiviert.

Merkels Satz dürfe nicht schlechtgeredet werden

Viele Einwanderer, die 2015 nach Deutschland gekommen seien, halte er für „gut integriert“, bekräftigte der Erzbischof. Sie arbeiteten beispielsweise im Gesundheitswesen oder als Busfahrer. „Hunderttausende aus Syrien sind eingebürgert worden und Teil unserer Gesellschaft und unserer Arbeitswelt.“ Merkels Satz solle deshalb nicht schlechtgeredet werden. „Wir haben sicher nicht alles geschafft. Aber wir haben viel geschafft, und das verdient Anerkennung“, lobte Heße.

Sich abzuschotten, halte er hingegen für problematisch. Die EU brauche ein gemeinsames Asylsystem, das eine gerechte Verteilung der Einwanderer ermögliche. Er wolle die Herausforderungen rund um Flucht und Migration nicht kleinreden, aber „aufgeheizte Debatte und populistische Scheinlösungen“ seien nicht hilfreich. Zudem lehne er „haftähnlichen Bedingungen“ für Asylbewerber ab, die auf eine Antwort auf ihr Gesuch nach Zuflucht warteten.

Heße freut sich über Deutschland als Einwanderungsland

Weiter appellierte Heße an die Bundesregierung, ihren aktuellen Kurs bei dem Thema noch einmal zu überdenken. So sei etwa die Aussetzung des Familiennachzugs problematisch, da dieser einen wichtigen Beitrag zur Integration der Menschen leiste. „Positiv sehe ich hingegen, daß der Koalitionsvertrag Deutschland als Einwanderungsland anerkennt und das Asylrecht festschreibt“, äußerte der Geistliche.

Die Rolle der katholischen Kirche beim Thema Einwanderung sei für ihn unstrittig. „Die Kirche muß sich immer an die Seite der Schwachen stellen.“ Katholiken, Protestanten und zivilgesellschaftliche Akteure leisteten gemeinsam sehr viel, um Migranten zu unterstützen. (zit)

Hamburgs Erzbischof Stefan Heße: „Merkels Satz sollte nicht schlechtgeredet werden“ Foto: picture alliance / Kirchner-Media / Thomas Haesler
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