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„Rassistische Mörderbullen“: Bayern München verteidigt polizeifeindliche Hetze

„Rassistische Mörderbullen“: Bayern München verteidigt polizeifeindliche Hetze

„Rassistische Mörderbullen“: Bayern München verteidigt polizeifeindliche Hetze

Das Bild zeigt ein Solidaritäts-Transparent der Fans vom FC Bayern München für Lorenz A.
Das Bild zeigt ein Solidaritäts-Transparent der Fans vom FC Bayern München für Lorenz A.
Fans des FC Bayern solidarisieren sich mit Lorenz A. und hetzen gegen die Polizei: Verein verteidigt seine Anhänger. Foto: picture alliance / firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht
„Rassistische Mörderbullen“
 

Bayern München verteidigt polizeifeindliche Hetze

Fans vom FC Bayern München präsentieren mit Blick auf den Tod eines Schwarzen ein polizeifeindliches Transparent. Der Verein verteidigt das vor dem Sportgericht. Doch die Richter entscheiden anders.
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FRANKFURT AM MAIN/MÜNCHEN. Der FC Bayern München hat ein polizeifeindliches Transparent seiner Fans in Schutz genommen. Diese hatten im April im Heimspiel gegen Mainz 05 ein Transparent präsentiert, auf dem zu lesen war: „Rassistische Mörderbullen ermitteln gegen rassistische Mörderbullen?! Gerechtigkeit für Lorenz!“ Damit spielten die Bayern-Fans mutmaßlich darauf an, daß die Ermittlungen im Fall des 21jährigen in Oldenburg von der Polizei erschossenen schwarzen Lorenz A. von der benachbarten Polizei in Delmenhorst übernommen wurden.

Das DFB-Sportgericht verurteilte den FC Bayern dafür am Dienstag zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro. Das Gericht widersprach damit der Argumentation des deutschen Rekordmeisters, wonach es sich um keine Beleidigung nach Paragraph 185 StGB handele, weil sich das Werturteil gegen einen großen und damit nicht identifizierbaren Personenkreis gerichtet habe.

Polizist wurde vom Dienst suspendiert

Lorenz A. war am 20. April in der Oldenburger Innenstadt wegen seiner Jogginghose vor einer Diskothek abgewiesen worden, woraufhin ein Streit ausbrach. Polizeiangaben zufolge versprühte A. Reizgas und lief davon. Menschen, die ihn daraufhin verfolgten, soll er mit einem Messer bedroht haben, worauf diese die Verfolgung zunächst einstellten. Als die Polizei dazukam, soll der 21jährige die Beamten ebenfalls mit Reizgas attackiert haben und weggelaufen sein. Anschließend schoß ein 27jähriger Polizist mehrfach auf ihn, mindestens drei Kugeln trafen A., eine davon in den Kopf.

Daraufhin kam es nicht nur in Oldenburg, sondern in mehreren Städten zu Demonstrationen aus dem linken Spektrum, um gegen vermeintliche rassistische Strukturen innerhalb der deutschen Polizei zu demonstrieren. In Oldenburg kamen laut Polizeiangaben etwa 8.000 bis 10.000 Teilnehmer, die Veranstaltung blieb friedlich.

Der Polizist, der die Schüsse auf den 21jährigen abgab, wurde vom Dienst suspendiert, gegen ihn läuft ein Verfahren wegen Totschlags. Zum Tatzeitpunkt war die Bodycam des Polizisten nicht eingeschaltet. Beamte können individuell entscheiden, wann sie ihre Bodycams ein- und ausschalten, aufgrund des Datenschutzes dürfen die Kameras nicht permanent eingeschaltet sein.

Lorenz A. war polizeibekannt

Lorenz A. ist im laufenden Jahr die elfte Person, die durch Polizeischüsse verstarb. 2024 kam es bundesweit zu 22 Toten durch Polizeischüsse – so viele wie seit 41 Jahren nicht. A. war nach Informationen des Spiegels polizeibekannt, gegen ihn liefen mehrere Ermittlungsverfahren – unter anderem wegen Widerstandes gegen Polizeibeamte, Körperverletzung, Raub und Nötigung.

Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls hatten Unbekannte das Auto des Diskothekenbetreibers, vor dessen Geschäft die Auseinandersetzung begonnen hatte, mit einem Molotowcocktail angezündet. (st)

Fans des FC Bayern solidarisieren sich mit Lorenz A. und hetzen gegen die Polizei: Verein verteidigt seine Anhänger. Foto: picture alliance / firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht
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