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Schlechter Einfluß auf Psyche?: So viele Minderjährige besitzen ein Smartphone

Schlechter Einfluß auf Psyche?: So viele Minderjährige besitzen ein Smartphone

Schlechter Einfluß auf Psyche?: So viele Minderjährige besitzen ein Smartphone

Ein jugendliches Mädchen kauert auf dem Boden und hält ihr Smartphone vor sich, der Bildschirm beleuchtet ihr Gesicht. Verschiedenen Studien zufolge erhöht exzessive Smartphone- und Mediennutzung die Anfälligkeit Heranwachsender für psychische Krankheiten
Ein jugendliches Mädchen kauert auf dem Boden und hält ihr Smartphone vor sich, der Bildschirm beleuchtet ihr Gesicht. Verschiedenen Studien zufolge erhöht exzessive Smartphone- und Mediennutzung die Anfälligkeit Heranwachsender für psychische Krankheiten
Eine Jugendliche nutzt ihr Smartphone (Symbolbild) / Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT | Robin Utrecht
Schlechter Einfluß auf Psyche?
 

So viele Minderjährige besitzen ein Smartphone

Ein Großteil der Jugendlichen in Deutschland besitzt ein Smartphone, die Allermeisten nutzen soziale Netzwerke. Doch wie bewerten Forscher das Phänomen – und wieso geht Australien mit einem Verbot voran?
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BERLIN. Insgesamt 76 Prozent aller zehn- bis zwölfjährigen Kinder in Deutschland besitzen ein Smartphone. Bei den Sechs- bis Neunjährigen sind es 17 Prozent, wie eine Studie des Digitalverbands Bitkom ergab. Ab 13 Jahren besitzen 90 bis 95 Prozent aller Kinder und Jugendlichen ein Smartphone.

Ein eigenes Tablet besitzen etwa 42 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen. Einen eigenen PC oder Laptop besitzen nur sechs Prozent. Vor allem soziale Netzwerke wie Youtube, Instagram, Snapchat und TikTok liegen im Trend. Insgesamt 93 Prozent aller Kinder über zehn Jahren nutzen sie. Etwa ein Drittel gab an, sich ein Leben ohne soziale Netzwerke nicht vorstellen zu können.

Australien verbietet soziale Netzwerke für Kinder

Die australische Regierung gab vergangenen Donnerstag bekannt, daß soziale Netzwerke wie X, Instagram, Snapchat und TikTok künftig erst ab 16 Jahren genutzt werden dürfen. Der Senat verabschiedete ein entsprechendes Gesetz, das in Kürze in Kraft treten soll. Demnach sind die Plattformen dazu verpflichtet, unter 16jährige Australier systematisch daran zu hindern, auf ihren Seiten Nutzerkonten zu besitzen.

Falls die Plattformen dem nicht nachkommen, drohen Geldstrafen von bis zu 33 Millionen US-Dollar. Die Social-Media-Giganten Meta, Google, Snapchat und TikTok kritisierten die neue Regelung, wie verschiedene Medien berichteten. Eine Mitarbeiterin des UN-Kinderhilfswerks, Katie Maskiell, warnte, daß die Regelung Jugendliche in „verdeckte und nicht regulierte Onlineräume“ drängen könnte.

Der sozialdemokratische Premierminister Anthony Albanese hatte das Gesetz bereits im September angekündigt. Die Regelung sei notwendig, um „junge Menschen vor diesem Schaden zu bewahren“. Soziale Medien seien eine „Geißel“ und ihre Nutzung führe zu „Konsequenzen für die psychische Gesundheit, mit denen wir konfrontiert sind. Es geht um Mobbing, das online stattfinden kann, es geht um den Zugang zu Inhalten, die sozialen Schaden anrichten können. Die Eltern wollen von uns eine Antwort“, sagte Albanese.

Forscher warnen vor Smartphone-Nutzung

In der Vergangenheit hatten verschiedene Forscher vor den Folgen gewarnt, die übermäßiger Medienkonsum für Heranwachsende haben kann. 2022 veröffentlichte die Psychologin Avelina Lovis Schmidt eine Studie über den Einfluß von Bildschirmkonsum auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen. Demnach schade ein Übermaß an Medienkonsum der Konzentrationsfähigkeit von Heranwachsenden.

Im April 2023 veröffentlichten Forscher der brasilianischen Universität von Minas Gerais eine Studienübersicht, in der sie nach einem Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und mentaler Gesundheit bei Heranwachsenden suchten. „In den meisten Studien findet sich ein Zusammenhang zwischen Bildschirmnutzung und der psychischen Gesundheit. Das von Jugendlichen am häufigsten genutzte Gerät war das Smartphone, und die Nutzung an Wochentagen war mit einem verminderten psychischen Wohlbefinden verbunden“, folgerten die Autoren.

Bereits im August warnte Bitkom, daß die Anzahl der Stunden, die Adoleszenten vor Bildschirmen verbringen, zunimmt. Demnach verbringen Kinder im Alter von neun bis sechs Jahren im Schnitt 37 Minuten täglich vor dem Smartphone. Bei Zehn- bis Zwölfjährigen sind es 107 Minuten pro Tag, Jugendliche im Alter von 13 bis 15 nutzen ihr Handy im Schnitt zweieinhalb Stunden täglich. (lb)

Eine Jugendliche nutzt ihr Smartphone (Symbolbild) / Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT | Robin Utrecht
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