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„Zerstörerischer Einfluß“: Trans-Kritiker wehren sich gegen Indizierung durch Bundesbehörde

„Zerstörerischer Einfluß“: Trans-Kritiker wehren sich gegen Indizierung durch Bundesbehörde

„Zerstörerischer Einfluß“: Trans-Kritiker wehren sich gegen Indizierung durch Bundesbehörde

Auf dem Foto befindet sich ein Lesbenmarsch der sogenannten Radikalfeministinnen in Berlin im Jahr 2022. Die daran beteiligten Frauen lehnen Transgender-Theorie ab. (Symbolbild)
Auf dem Foto befindet sich ein Lesbenmarsch der sogenannten Radikalfeministinnen in Berlin im Jahr 2022. Die daran beteiligten Frauen lehnen Transgender-Theorie ab. (Symbolbild)
Sogenannte Radikalfeministinnen: Sehen Transgender kritisch. (Symbolbild) Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Michael Kuenne
„Zerstörerischer Einfluß“
 

Trans-Kritiker wehren sich gegen Indizierung durch Bundesbehörde

Auf einer Liste mit vulgären Rappern und Horrorfilmen: Ein Elternratgeber zum kritischen Umgang mit Transgender wird von der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz indiziert. Die Verfasserinnen wollen sich wehren – und verteidigen die Broschüre.
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BERLIN. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) hat bekannt gegeben, bereits am 14. September eine transkritische Broschüre für Eltern aufgrund „diskriminierender Wirkung“ und eines „zerstörerischen Einflusses“ indiziert zu haben. In dem betroffenen Heft mit dem Titel „Wegweiser aus dem Transgenderkult“ gehe es um die „Konversion“ betroffener Jugendlicher anstelle von Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung, teilte die Behörde dem katholischen Online-Portal Corrigenda mit. Zudem könne es „verrohend“ auf Kinder wirken und Ressentiments gegen Transsexuelle verstärken.

Die Verfasserinnen aus der sich als „radikalfeministisch“ bezeichnenden Initiative „Laßt Frauen sprechen“ wollen sich gegen diese Vorwürfe juristisch wehren. „Wir finden nicht, daß die Broschüre jemanden diskriminiert“, sagte die Co-Autorin Stefanie Bode gegenüber Corrigenda. Vielmehr stelle der Ratgeber eine „große Hilfe“ für Eltern dar.

Die Entscheidung nehme die Weltanschauung der Transgender-Theorie und damit die Annahme, man könne im „falschen“ Körper geboren werden, als Grundlage. Diese diene als Rechtfertigung „invasiver chirurgischer Maßnahmen“ und lebenslanger Einnahme gegengeschlechtlicher Hormone, kritisiert Bode: „Wir teilen diese Vorstellung nicht.“

Indizierung der Trans-Broschüre seit September bekannt

Der Ratgeber ist eine kurze Zusammenfassung eines Buches der Erziehungspsychologin Maria Keffler. Darin befinden sich Tipps für Eltern, wie diese mit einem sich als Transgender bezeichnenden Kind umgehen können. Die Bundeszentrale kritisierte, daß er Eltern dazu rate, die betroffenen Kinder zu „deprogrammieren“ und im Zweifel gesellschaftlich zu isolieren. Das Heft erkenne Transsexualität nicht als Teil selbstbestimmter Persönlichkeit an, bemängelte die Zentrale.

Bereits im Mai hatte sich der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), für dessen Indizierung eingesetzt. Den entsprechenden Antrag an die BzKJ stellte Marc Jan Eumann, ein SPD-Politiker aus Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der gemeinsamen „Kommission für Jugendmedienschutz“ von 14 Ländermedienanstalten. Die Entscheidung war am 14. September nach einer Verhandlung zwischen den Autorinnen und der dem BzKJ untergeordneten Prüfstelle für jugendgefährdende Medien getroffen worden. Die Indizierung bedeutet, daß unter anderem eine öffentliche Werbung für das betroffene Medium verboten ist. Bereits nach der Verhandlung kündigte Bode in ihrem Blog an, gegen die Entscheidung zu klagen.

Die Trans-Frage spaltet die Feministinnen

Die Transgender-Frage spaltet die feministische Bewegung seit mehreren Jahren in zwei Gruppen, die „Queerfeministinnen“ und die „Radikalfeministinnen“. Die „Queerfeministinnen“ sehen das Geschlecht als ein breites Spektrum sozialer Konstrukte („Gender“) an. Folglich wollen sie gesetzliche sowie soziale Privilegien auch für Transsexuelle und andere selbstidentifizierte Gender-Minderheiten erkämpfen. Die „Radikalfeministinnen“ beharren hingegen auf einem klassischen Verständnis der Zweigeschlechtlichkeit und wollen die Arbeit der feministischen Bewegung auf biologische Frauen beschränken.

Trotz Unterschieden bei vielen ethischen Fragen wie Abtreibung gibt es punktuelle Überschneidungen mit christlichen und rechten Bewegungen, unter anderem bei der Transgender-Kritik. Auch Maria Keffler, deren Ratschläge sich in der indizierten Broschüre befinden, ist für ihre christlichen Überzeugungen bekannt. „Wir finden ihr Buch so wertvoll, daß wir unterschiedliche politische Haltungen zu anderen Themen als nicht hinderlich betrachten“, hatten die Autorinnen dazu geschrieben. (kuk)

Sogenannte Radikalfeministinnen: Sehen Transgender kritisch. (Symbolbild) Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Michael Kuenne
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