FRANKFURT/MAIN. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat Sportdirektor Patrick Moster wegen seiner vermeintlich rassistischen Äußerungen während der Olympischen Spiele in Tokio offiziell abgemahnt und bis auf Weiteres von seinen internationalen Aufgaben entbunden. „Die Äußerungen von Patrick Moster sind ein massiver Verstoß gegen die Werte, für die der BDR und der Sport insgesamt einstehen: Fairneß, Respekt, Toleranz sowie das Eintreten gegen jede Form von Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“, teilte der BDR am Montag mit.
Moster hatte während des Einzelzeitfahrens der Männer Ende Juli den deutschen Sportler Nikias Arndt mit dem Ruf „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!“ angefeuert. Arndt fuhr zu diesem Zeitpunkt hinter dem Algerier Azzedine Lagab und dem Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier.
Moster entschuldigt sich nach Rennen
Moster droht laut BDR im Wiederholungsfall eine Kürzung des Gehalts. Der BDR kündigte an, die beiden afrikanischen Sportler und Vertreter ihrer Verbände nach Deutschland einzuladen. Außerdem sollen in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sport und Integration des Deutschen Olympischen Sportbunds die Inhalte der Trainer- und Funktionärsausbildung überprüft und gegebenenfalls angepaßt werden.
Der BDR betonte, er halte Moster zugute, daß dieser sich unmittelbar nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt habe. Er habe sich zudem darum bemüht, die beiden Fahrer für eine Entschuldigung zu kontaktieren. Das sei jedoch wegen deren Abreise nicht mehr möglich gewesen. (ag)