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„Pride Month“: Geld verdienen mit LGBTQI-Stolz

„Pride Month“: Geld verdienen mit LGBTQI-Stolz

„Pride Month“: Geld verdienen mit LGBTQI-Stolz

Burger King für jeden verkauften "Ch`King" 40 Cent an eine LGBTQI-Organisation spenden Foto: aleksandra michalska | Aleksandra Michalska
Burger King für jeden verkauften "Ch`King" 40 Cent an eine LGBTQI-Organisation spenden Foto: aleksandra michalska | Aleksandra Michalska
Burger King will für jeden verkauften „Ch`King“ 40 Cent an eine LGBTQI-Organisation spenden Foto: aleksandra michalska | Aleksandra Michalska
„Pride Month“
 

Geld verdienen mit LGBTQI-Stolz

Unternehmen, die etwas auf sich halten, kommen nicht mehr am sogenannten „Pride Month“ vorbei. Wenn im Juni Politik und Medien die Trommel für die „LGBTQI+ Community“ rühren, wollen auch Marken wie Burger King oder BMW mitmischen. Doch die Unterstützung für sexuelle Minderheiten hat ihre Grenzen.
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Unternehmen, die etwas auf sich halten und aller Welt zeigen wollen, wie „woke“ sie sind – also wie sensibel sie auf soziale Ungerechtigkeit und Rassismus reagieren –, kommen nicht um den sogenannten Pride Month herum. Vom 1. Juni bis zum 1. Juli feiern Medien und Politik auf allen Kanälen Homo-, Bi-, Transsexuelle und weitere sexuelle Minderheiten ab. Da es sich dabei nicht zuletzt um Event- und Polit-Marketing handelt, wittern Firmen gute Presse und Aufmerksamkeit und wollen mitmischen.

In Köln, das seine Weltoffenheit und besondere Sympathie für Homosexuelle gern herausstellt, bringt die Brauerei Gaffel Kölsch nun eine Sonderedition des Bieres heraus. „Bräu George“ ist das rosa Kölsch zum „Christopher Street Day“, der Homosexuellen-Parade.

Das Unternehmen erklärte zur limitierten Getränkekreation: „Aus der Community heraus gab es die Anregung, ein eigenes Bier zu produzieren. Wir unterstützen seit Jahren viele Projekte und sind über gastronomische Objekte in der Szene stark vertreten. ‘Bräu George’ richtet sich aber nicht nur an die queere Community, sondern an alle Menschen, die für einen offenen und toleranten Umgang miteinander einstehen.“

Fast-Food-Hersteller schwenkt die Regenbogenflagge

In den USA sind mit der Fast-Food-Kette Burger King und dem Ketchup-Hersteller Kraft Heinz zwei weltweit bekannte Unternehmen auch dabei, die Regenbogenflagge der „LGBTQI+ Community“ zu schwenken. Die globale Burger-Braterei kündigte via Twitter an, daß im „Pride Month“ von jedem verkauften Chicken Sandwich „Ch`King“ 40 Cent an die „Human Rights Campaign“ gehen werde. Die Organisation setzt sich für die Akzeptanz von sexuellen Minderheiten ein.

 Ins gleiche Horn bläst auch der Ketchup-Hersteller. Stolz verkündete man auf Facebook: „An unserem Tisch ist jeder willkommen. Wir schätzen und unterstützen unsere LGBTQ+ Gemeinschaften jeden einzelnen Tag des Jahres.“ Auch in diesem Fall werden Spenden gesammelt, um sie der von Schwarzen und Transsexuellen geführten gemeinnützigen Organisation „Brave Space Alliance“ für ein Zentrum in Chicago zukommen zu lassen.

Wenn schon die großen Marken der Nahrungsmittelindustrie mitmischen, versammeln sich auch Computerspielhersteller unter dem Regenbogen. So bieten gleich mehrere Spiele ihren Nutzern Möglichkeiten, um „ihre Unterstützung für die Community zu zeigen“, wie es auf der Plattform esports.com heißt.

BMW verzichtet in Saudi-Arabien auf Regenbogen-Logo

Spieler von „League of Legens“ können demnach Icons in unterschiedlichen Regenbogenfarben aktivieren, die in den „Farben der verschiedenen LGBTQIA+ Flaggen“ leuchten. Auch auf Konsolen wie der Xbox kann der „Pride Month“ bequem begangen werden. Beispielsweise soll das Adventure-Game „Tell Me Why“ bis Anfang Juli kostenlos spielbar sein. Das Spiel hatte bei seiner Veröffentlichung 2020 für Aufsehen gesorgt, da eine der Spielfiguren ein transgender Charakter ist. Aber auch Fans von Autorennspielen können sich ganz LGBTQI+ bewußt geben und in „Forza Horizon 4“ ihren Wagen kunterbunt auf die Piste schicken.

Im realen Leben erlebte der Autobauer BMW jedoch einen ziemlichen Rohrkrepierer mit seiner „Pride Month“-Aktion. Der Hersteller PS-starker Wagen färbte sein Logo auf seinem internationalen und deutschen Twitter-Konto ganz zeitgeistig mit den Regenbogenfarben. Doch den Nutzern stieß sauer auf, daß BMW sein Twitter-Logo für die Accounts in Saudi-Arabien und Rußland nicht änderte. „Heuchelei“, „Doppelmoral“ und bloße Imagepflege lauteten die Vorwürfe.

 Offenbar geht BMW in den Ländern, in denen man weniger aufgeschlossen für nicht-heterosexuelle Lebensweisen ist, lieber auf Nummer sicher, um potentielle Käufer nicht zu verärgern. Übrigens hat die Unterstützung für die queere Community auch bei Burger King seine Grenzen. So teilte der Fast-Food-Produzent mit, daß bei 250.000 Dollar das Ende der Spendenaktion erreicht sei. Das wären bei den genannten 40 Cent pro „Ch`King“ immerhin 625.000 Burger. Guten Hunger.

Burger King will für jeden verkauften „Ch`King“ 40 Cent an eine LGBTQI-Organisation spenden Foto: aleksandra michalska | Aleksandra Michalska
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