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Alena Buyx: Ethikratsvorsitzende: „Es ist eben nicht nur Privatsache, was ich esse“

Alena Buyx: Ethikratsvorsitzende: „Es ist eben nicht nur Privatsache, was ich esse“

Alena Buyx: Ethikratsvorsitzende: „Es ist eben nicht nur Privatsache, was ich esse“

Eis
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Junge Frau mit Eis Foto: picture alliance/dpa | Jonas Güttler
Alena Buyx
 

Ethikratsvorsitzende: „Es ist eben nicht nur Privatsache, was ich esse“

Essen ist reine Privatsache? Nicht wenn es nach der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, geht. Was man esse, habe auch Auswirkungen auf andere. Zudem habe der Staat eine Schutzverpflichtung gegenüber seinen Bürgern, vor allem im Zusammenhang mit staatlich verpflichtend aufgebauten Bereichen wie etwa der Schule.
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BERLIN. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat auf die Auswirkungen des individuellen Ernährungsverhalten auf die Allgemeinheit aufmerksam gemacht. Buyx begründete das mit hohen Kosten, die bei schlechter Ernährung auf die Gesellschaft zurückfielen: „Es ist eben nicht nur Privatsache, was ich esse, denn meine Ernährung hat auch viele Effekte nach außen hin: Krankheitskosten, soziale Kosten, ökologische Kosten usw.“, sagte sie in einem Interview mit dem Ernährungsmedizin.blog.

Der Staat habe gegenüber den Bürgern außerdem eine Schutzverpflichtung. Das gelte auch im Hinblick auf gesetzlich verpflichtende Qualitätsstandards für Verpflegung in Schulen und Kitas. „Da kommt eine Kindeswohlargumentation ins Spiel“, mahnte Buyx. Kinder seien noch nicht autonom und gerade diese Lebensphase habe laut der Medizinethikerin einen großen Einfluß auf das zukünftige Gesundheitsverhalten.

„Die simple Frage nach dem einen entscheidenden Akteur, ist zum Scheitern verurteilt“

Gleichzeitig sagte die Medizinethikerin, es existiere bei der Ernährungsverantwortung ein Handlungs- und Verhaltenskontext, in dem verschiedene Akteure eine Rolle spielten und Verantwortung trügen. „Die simple Frage nach dem einen entscheidenden Akteur, der die Hauptverantwortung für alle Ernährungsprobleme trägt, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.“

In einer Verantwortungsposition sieht die 43 jährige die Hersteller. Das Marketing und die Zusammensetzung der Produkte präge die junge Zielgruppe ebenfalls. „Sehr viel Kindermarketing zielt klar auf eine nicht selbstbestimmte Zielgruppe“, meinte Buyx. Auch hier stehe der Staat in der Verantwortung: „Da kann man, finde ich, als Staat schon mal ein bißchen knackiger werden mit Blick darauf, wie solche Werbung reguliert ist.“ (es)

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, die Vorsitzende des Deutschen Ehtikrats, Alena Buyx, habe sich für staatliche Eingriffe in das Ernährungsverhalten der Deutschen ausgesprochen. Wir haben ihre Aussagen präzisiert und ergänzt.

Junge Frau mit Eis Foto: picture alliance/dpa | Jonas Güttler
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