NEWCASTLE. Nach der Übernahme des englischen Premier-League-Fußballklubs Newcastle United durch einen saudi-arabischen Staatsfonds hat der Verein seine Fans gebeten, nicht mehr mit arabischen Gewändern oder Kopfbedeckungen ins Stadion zu kommen. Anhänger des Erstligisten waren beim ersten Spiel nach der Übernahme durch die Saudis gegen Tottenham Hotspur in entsprechenden Kostümen in den „St. James’ Park“ gekommen, um die neuen Geldgeber zu feiern.

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Daraufhin gab der Verein am Mittwoch bekannt, die Fans sollten das künftig unterlassen, wenn sie solche Kleidung nicht auch normalerweise trügen.

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„Niemand von der neuen Eigentümergruppe fühlte sich durch die Kleidung der Fans, die sich für diese Art des Feierns entschieden hatten, in irgendeiner Weise angegriffen. Es war eine Geste, die als positiv und einladend empfunden wurde“, hieß es in einer Mitteilung von Newcastle.
„Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß diese Kleidung kulturell unangemessen ist und das Risiko birgt, andere zu beleidigen. Alle Besucher des Klubs werden wie immer dazu ermutigt, das zu tragen, was für ihre eigene Kultur oder Religion die Norm ist, um auch weiterhin die breite und reiche multikulturelle Gemeinschaft und Gruppe widerzuspiegeln, aus der der Klub mit Stolz seine Unterstützung bezieht.“
Übernahme für 350 Millionen Euro
Kulturelle und religiöse Toleranz haben in der Heimat das neuen Newcastle-Besitzers allerdings, ebenso wie die Menschenrechte, einen eher geringen Stellenwert.
Der saudische Staatsfonds unter Kontrolle des Kronprinzen Mohammed bin Salman hatte Anfang Oktober den Verein für Newcastle für 300 Millionen Pfund (rund 350 Millionen Euro) zu hundert Prozent übernommen.

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Beobachtern zufolge will Saudi-Arabien sportlich so mit Katar, dem der Französische Spitzenklub Paris Saint-Germain gehört, und den Vereinigen Arabischen Emiraten, die über eine Investmentgruppe große Teile des Premier-League Vereins Manchester City halten, aufschließen. (krk)