BERLIN. Der Theologe Reimer Gronemeyer hat sich für eine Befreiung der Kirche von einer Herrschaft der „alten, weißen Männern“ ausgesprochen. Diese hätten in den vergangenen Jahren zwar „großartige Dinge zustande gebracht“, sie seien aber auch dafür verantwortlich, daß der Planet unbewohnbar werde, kritisierte Gronemeyer im Deutschlandfunk.
Die beiden großen Kirchen hätten seiner Ansicht nach keine Zukunft, ohne eine solche Veränderung. Er gehe davon aus, daß Priesterinnen und Bischöfinnen künftig selbstverständlich würden. Jedoch könne er nicht ausschließen, daß diese dann „denselben Schrott“ machten wie ihre männlichen Vorgänger.
Kirche soll sich Afrika zum Vorbild nehmen
Dennoch plädiere er für mehr weibliche Führung in der Kirche. Dort wo Frauen anpackten, seien soziale Kräfte stark. Beispielsweise bemühten sie sich seiner Erfahrung nach eher darum, Waisenkinder zu retten oder Hunger zu bekämpfen.
Auch Afrika könnten sich die Amtskirchen zum Vorbild nehmen. Vor allem im südlichen Teil des Kontinents spüre er eine „ergreifende Frömmigkeit und Lebendigkeit“, schilderte Gronemeyer. „Da hingucken, heißt etwas lernen können.“ (zit)