HEIDENHEIM. Das Denkmal für Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891-1944) im baden-württembergischen Heidenheim ist mit der Skulptur eines Minenopfers ergänzt worden. „Ich wollte das Monumentale der ursprünglichen Gedenkstätte mit der Zerbrechlichkeit des Minenopfers konfrontieren“, sagte der verantwortliche Künstler Rainer Jooß der Nachrichtenagentur dpa.
Die Figur soll an die Opfer erinnern, die noch heute durch Minen der Wehrmacht aus dem Zweiten Weltkrieg in Nordafrika verletzt oder getötet werden. Durch ihre Position wirft sie einen Schatten auf das Denkmal und relativiere so das Bild des Panzergenerals.
Jooß sprach sich dagegen aus, den Steinblock zu Ehren Rommels abzurreißen. „Wenn da dann Gras drüber wächst, wird auch der wichtigen Befassung mit der Geschichte ein Ende gesetzt.“
Gemeinderat stehe hinter Erweiterung des Denkmals
Die Ansicht teilt auch Oberbürgermeister Bernhard Ilg (CDU). Er zeigte sich überzeugt, ein Denkmal verkünde keine Wahrheit, sondern rege an, nach ihr zu suchen. Der Christdemokrat betonte, der Gemeinderat unterstütze die Erweiterung des Denkmals durch den Künstler.
Rommel, der in Heidenheim geboren wurde, war einer der berühmtesten und hochdekoriertesten deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Nach Erfolgen im Frankreichfeldzug 1940 kämpfte er mit seinem Afrika-Korps von 1941 bis 1943 in Libyen, Ägypten und Tunesien. Wegen seiner Mitwisserschaft um den Widerstand des 20. Juli drängte ihn Hitler im Oktober 1944 zum Selbstmord. Das Denkmal in Heidenheim wurde 1961 vom „Verein Deutsches Afrikakorps“ gestiftet. (ag)