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Bier und Rassismus: Kampf dem „weißen“ Gerstensaft

Bier und Rassismus: Kampf dem „weißen“ Gerstensaft

Bier und Rassismus: Kampf dem „weißen“ Gerstensaft

Alte Werbung für die US-Biermarke Schlitz: Soziologen beklagen, Bier grenze nichtweiße Gruppen aus Foto: picture alliance/Mary Evans Picture Library
Alte Werbung für die US-Biermarke Schlitz: Soziologen beklagen, Bier grenze nichtweiße Gruppen aus Foto: picture alliance/Mary Evans Picture Library
Alte Werbung für die US-Biermarke Schlitz: Soziologen beklagen, Bier grenze nichtweiße Gruppen aus Foto: picture alliance/Mary Evans Picture Library
Bier und Rassismus
 

Kampf dem „weißen“ Gerstensaft

In den hyperpolitisierten USA macht der Kampf gegen den angeblich allgegenwärtigen weißen Rassismus auch vor Genußmitteln nicht halt. Nun haben zwei Soziologen der Bierindustrie ein Rassismusproblem unterstellt. Abhilfe können demnach nur nichtweiße Brauer schaffen.
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Seit ein paar Jahren nehmen sogenannte Anti-Rassismus-Kämpfer in den USA jeden Aspekt des Alltagslebens ins Visier. Ihr Ziel ist nichts weniger als das Ende des angeblich allgegenwärtigen weißen Rassismus. So gelten Sportarten wie Wandern als typisch weiß und damit verpönt. Auch welche Lebensmittel im Einkaufskorb landen, sagt demnach etwas über rassistische Stereotype des Käufers aus. Beispielsweise steht Milch im Verdacht, ein Symbol der „white supremacy“, des weißen Überlegenheitsdenkens zu sein.

In die Kategorie der problematischen Nahrungsmittel fällt in den Augen der neuen Gralshüter der Vielfältigkeit auch Bier. Der Gerstensaft grenze nichtweiße Gruppen aus und marginalisiere sie. Das Getränk sei verantwortlich dafür, daß soziokulturelle Räume für exklusiv weiße Geselligkeit geschaffen würden. Das jedenfalls unterstellen nun zwei US-amerikanische Soziologie-Professoren.

Zur Begründung ihrer These haben Nathaniel G. Chapman von der Arkansas Tech University und David L. Brunsma vom Virginia Polytechnic Insitute ein Buch vorgelegt. Wortreich preisen sie ihr Werk auf dem Blog „Transforming Society“ an. Der Ort ist mit Blick auf die Botschaft des Buches „Beer and Racism“ passend gelegt. Denn um nichts anderes als eine Umgestaltung der Gesellschaft geht es den beiden Hochschullehrern.

„Whiteness“ soll überwunden werden

Die beiden weißen Autoren gehen die angeblich zu wenig diverse Kulturgeschichte des Bieres schuldbewußt an. So habe die Bierindustrie praktisch seit der Gründung der USA ein Rassismusproblem. Lediglich in der Craft Beer Szene, wo sich unabhängige Kleinbrauer tummeln, gebe es ein wachsendes Bewußtsein dafür, konstatieren Chapman und Brunsma. Aber auch dort dominiere noch der weiße Bierbrauer.

Was tun? Als Hoffnungsschimmer werden Veranstaltungen wie das Fresh Fest, das einzige Bierfest der USA für schwarze und braune Brauer in dem Land, oder Biere von Latinos und anderen nichtweißen Gruppen bejubelt. Die linke Identitätspolitik feiert so auch am Braukessel ihren Hexensabbat. Während alle ethnischen Gruppen sich als Teil des Diversity-Reigens feiern, soll zugleich die „whiteness“ gebrochen werden.

Autoren loben die „Black Lives Matter“-Bewegung

So wundert es nicht, daß die „Black Lives Matter“-Bewegung gelobt wird. Schließlich kämpfe sie gegen soziale und rassistische Ungerechtigkeit. Erst ihr Wirken habe die Gesellschaft gezwungen, schwierige Diskussionen über Abstammung und Rassismus zu führen, huldigen die Dozenten der Organisation, deren Kundgebungen seit Monaten zu schweren Ausschreitungen in den Vereinigten Staaten führen.

Die bekennenden Craft Beer-Liebhaber wähnen sich dennoch auf dem Weg in eine gerechtere Welt. Angesichts solcher Erkenntnisse möchte man sein gefülltes Glas dem akademischen Elfenbeinturm entgegenstrecken. Prost.

Alte Werbung für die US-Biermarke Schlitz: Soziologen beklagen, Bier grenze nichtweiße Gruppen aus Foto: picture alliance/Mary Evans Picture Library
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