Unsere Zeit ist abgelaufen. Wir haben fertig. Heute auf den Tag genau vor 13 Jahren zitierte die Bild-Zeitung aus einem „geheimen Klimabericht“ und titelte in großen Lettern: „Wir haben noch 13 Jahre, um die Erde zu retten!“ Wenn „Klimahysterie“ nur ein Unwort wissenschaftsfeindlicher, bildungsferner Nixblicker und die „Lügenpresse“ lediglich das Hirngespinst von dumpfen Demagogen und Rechtspopulisten ist, müssen wir also davon ausgehen, daß das Ende der Welt bereits da ist.
Vielleicht bleiben uns aber zumindest noch ein paar Stunden, um uns bei den Endzeitpropheten zu entschuldigen, die schon seit Jahren verkünden, das Ende sei nah. Die gab es schon lange vor Gretas Geburt, galten aber nur als Irre. Vielleicht sollten wir jetzt – da es sowieso schon zu spät ist – auch einfach noch einmal so richtig einen draufmachen; unter einem gut befeuerten Heizpilz, bei einem leckeren Nackensteak die Champagnerkorken knallen lassen. In jedem Fall sollten wir die verbliebene Zeit mit den Menschen verbringen, die wir lieben; wobei angeblich die meisten egoistischen und kaltherzigen Klimaleugner natürlich gar nicht wissen, was Liebe überhaupt ist.
Wer es geschafft hat, diesen Text bis hierher zu lesen, ohne daß ihm die Reiter der Klima-Apokalypse mit dem glühenden Schwert der Panikmache erschienen sind, mag jetzt eine sehr schwache Hoffnung in sich aufkeimen spüren. Bekommen wir von Mutter Natur etwa doch noch eine letzte Chance? Können wir die Götter, die uns mit der hohen Aufgabe der Schöpfungserhaltung betraut haben, ein letztes Mal besänftigen, indem wir ihnen zum Beispiel unseren alten Diesel opfern, unseren Emissionsablaßbrief vorzeigen oder einem Windrad in unserer Nähe huldigen?
Leben ohne klimafeindlichen Spaß
Aber wurde der Weltuntergang kürzlich nicht um weitere 13 Jahre verschoben? Falls ja, bliebe uns wenigstens noch Zeit für den Kampf „gegen Rechts“ und vor allem gegen die AfD, die doch mindestens genauso gefährlich ist, wie der Klimawandel; wenn sie dafür nicht gar die alleinige Schuld und Verantwortung trägt.
Auf keinen Fall dürften wir uns aber nun wieder bis zur nächsten medialen Welle der Hysterie beruhigen. Ein weiteres Mal läßt uns das Universum von Luisa Neubauer, Greta for Future und Al „Eine unbequeme Wahrheit“ Gore ein solches Verhalten bestimmt nicht durchgehen. Das Beste wird es wohl sein, unser Leben so zu leben, als ob jeden Moment alles vorbei sein könnte; allerdings ohne dabei klimaschädlichen Spaß zu haben. So betrachtet, darf der Weltuntergang dann doch liebend gern so schnell wie möglich kommen.