LINCOLNSHIRE. Die Feuerwehr im ostenglischen Lincolnshire hat ihr bisheriges Maskottchen Sam aussortiert, weil es männlich und weiß war. „Die Figur des Feuerwehrmanns Sam spiegelt keine Vielfalt wider“, begründet der Chef der Feuerwehr der Grafschaft, Les Britzman, die Maßnhame gegenüber dem Fernsehsender ITV. Auch würde man die eigenen Feuerwehrleute nicht mehr Feuerwehrmänner nennen. „Das ist veraltet“, stellt Britzmann klar.
„Wir kämpfen derzeit sehr stark damit, Feuerwehrleute anzuwerben, aber Frauen wollen nicht zu uns kommen, sie bewerben sich einfach nicht“, erklärt Britzmann das Problem. Es sei „eine traurige Tatsache, daß 95 Prozent unserer Belegschafft Männer“ seien.
There have been complaints #FiremanSam is not inclusive enough and even @piersmorgan has waded in now https://t.co/62kUCiaSuq
— Grimsby Live (@GrimsbyLive) September 11, 2019
Londoner Feuerwehr kritisierte „Peppa Wutz“
Wegen stereotyper Bilder über Feuerwehrleute wie „Sam“ wollten Frauen nicht in den Feuerwehrdienst, glaubt Britzmann. „Es ist uns wichtig, daß unsere Tage der offenen Tür und Veranstaltungen vor Ort nicht dazu führen, daß sich Leute ausgeschlossen fühlen“, betont er. Statt „Sam“ sind ab sofort drei genderneutrale Feuerwehr-Figuren in blau, rot und gelb mit den Namen Freddy, Filbert und Penelope das Gesicht der Löscheinheit.
Bereits im März hatte die Londoner Feuerwehr auf Twitter die Zeichentrickserie „Peppa Wutz“ dafür kritisiert, den Begriff „Feuerwehrmann“ verwendet zu haben. „Mensch, Peppa Wutz, wir sind doch schon seit 30 Jahren keine Feuerwehrmänner mehr“, schrieben die Londoner Brandbekämpfer. Die „London Fire Brigade“ kritisierte vor allem, daß eine solche „genderstereotype Wortwahl“ junge Mädchen davon abhalte, sich bei der Feuerwehr zu bewerben. (tb)