BERLIN. Mehrere katholische Bischöfe haben sich hinter die Klimaproteste „Fridays For Future“ und deren Anführerin Greta Thunberg gestellt. „Ich bin der Ansicht, die Kirche muß Anwalt der ‘Fridays for Future’-Bewegung sein“, sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer der Nachrichtenagentur dpa.
„Klimaschutz geht alle an. Deshalb müssen auf Worte und Absichtserklärungen auch Taten folgen. Daran erinnern Greta Thunberg und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter die Politik völlig zu Recht.“ Die schwedische Klimaschützerin hat an diesem Mittwoch eine Audienz bei Papst Franziskus.
„Ich bewundere Greta Thunberg“
Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, zeigte sich ebenfalls entzückt von Thunberg: „Ich bewundere Greta Thunberg, und ich finde es gut, daß der Papst sie trifft.“ Auch Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, unterstützt die „Fridays for Future“-Bewegung. „Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die Schülerinnen und Schüler das Thema Klimaschutz in die Öffentlichkeit tragen – auch wenn es zuweilen einige Pädagogen und Juristen aus verständlichen Gründen ärgert“, gab er auf Nachfrage an. „Dieser Protest ist zugleich ein Aufruf an uns alle, unsere Lebensweise zu prüfen und notwendige Änderungen konkret umzusetzen.“
Ähnlich äußerte sich auch Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers: „Die Jugendlichen, die Woche für Woche unter dem Motto auf die Straße gehen, imponieren mir.“ Zwar könne man über die Form des Protests diskutieren, doch die Mahnung der Jugendlichen müsse wachrütteln. „Nicht allein sie tragen Verantwortung für die Zukunft, auch wir müssen konsequent für das Morgen einstehen.“
Thunberg will sich am Karfreitag in Rom an einer Demonstration für den Klimaschutz beteiligen. „Am Freitag werde ich am Schulstreik in Rom teilnehmen“, schrieb sie auf Twitter. „Ich weiß, daß es ein Feiertag ist, aber da die Klimakrise nicht in Urlaub geht, werden wir es auch nicht.“ (krk)