BERLIN. Die Publizistin Gabriele Kuby hat im Streit um angebliche Zitate von ihr eine Unterlassungserklärung gegen das Deutschlandradio erwirkt. Kuby hatte diesen durch den Medienanwalt Nikolaus Steinhöfel abmahnen lassen. Steinhöfel teilte am Donnerstag mit: „Der Sender hat sich unterworfen und die verlangte strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben.“
Anlaß der Auseinandersetzung waren verfälschte Zitate Kubys, die das Deutschlandradio Mitte Januar gesendet hatte. In dem Beitrag ging es unter anderem um das Theaterstück FEAR des Regisseurs Falk Richter an der Berliner Schaubühne. Wörtlich hieß es: „Falk Richter setzt die stärkste Waffe gegen jene ein, die Ängste schüren und Haß predigen. Er zitiert sie.“
Kuby wirft Deutschlandradio Rufmord vor
Danach präsentierte Richter Zitate vermeintlich aus einer Rede Kubys. Diese waren jedoch geschnitten und verändert zusammengesetzt worden. In dem Beitrag wurde die Publizistin wie folgt zitiert:
„…was wir vor allem brauchen, sind Faschisten und Faschistinnen“.
In Wahrheit hatte Kuby jedoch gesagt:
„Wir müssen sagen Bürger und Bürgerinnen, Zuhörer und Zuhörerinnen, Blindenhunde und Blindenhündinnen. Wir dürfen allerdings nicht sagen „Faschisten und Faschistinnen.“
Kuby bezeichnete das Vorgehen des Deutschlandradios als „beschämend“. Der Sender habe Richter die Möglichkeit gegeben, mittels manipulierter Zitate Rufmord zu betreiben. „In seinem Stück FEAR werden fünf Frauen, darunter ich, als ‘Zombies’ mit ausgestochenen Augen dargestellt, welche mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs untergegangen seien, nun aber als Untote wieder ihr Unwesen treiben. Diese Zombies sollen vernichtet werden und zwar so: ‘Der Zombie stirbt nur, wenn man ihm direkt ins Gehirn schießt und sein Gehirn auslöscht. Das ist die einzige Möglichkeit.’ Hier zeigt sich der totalitäre Geist, vor dem ich warne.“
Kubys Anwälte bereiten zudem eine Klage wegen möglicher Rechtsverletzungen in dem Theaterstück FEAR gegen die Schaubühne und den Regisseur Richter vor. (krk)