MÜNCHEN. Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler hat sich dafür ausgesprochen, Moslems in der bayerischen Landeshauptstadt eine Kirche als Moschee zu überlassen.
„Wir beten denselben Gott an, wir haben ein Problem mit den großen Kirchen, die viel zu oft leer stehen – warum ist das so abwegig, daß aus der Kirche eine Moschee wird? Das wäre ein Signal für diese Stadt“, sagte er der Münchner Abendzeitung.
Wegen seiner Forderung habe er zahlreiche Protestbriefe bekommen, in denen er für verrückt erklärt worden sei. „Aber unser Verhältnis zu den Weltreligionen sollte offener sein“, verteidigte er sein Anliegen.
„Kein Gedanke darf uns fremd sein“
Ihm sei zwar bewußt, daß die Gesellschaft noch nicht soweit sei, Moslems Kirchen als Moscheen zu überlassen. Aber was solle sonst aus schlecht besuchten Kirchen werden, fragte der Geistliche. „Ein Eishockeystadion oder Bibliotheken? Da ist es doch besser, wenn da drin Menschen beten. Kein Gedanke darf uns fremd sein.“
Schießler zählt zu den bekanntesten katholischen Priestern in München. Für Schlagzeilen sorgte er unter anderem bereits als Wiesen-Bedienung auf dem Oktoberfest. Auch moderiert er im Bayerischen Rundfunk eine eigene Gesprächsrunde. (krk)