GIEßEN. Die Universität Gießen hat einer islamischen Studentin untersagt, während Seminaren und Vorlesungen eine Burka zu tragen. Man habe sich mit der Lehramtsstudentin geeinigt, daß diese während Lehrveranstaltungen ihr Gesicht nicht mehr verschleiere, sagte Universitätssprecherin Caroline Link nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau.
Die Universitätsleitung habe der Studentin erläutert, daß ein wissenschaftlicher und interaktiver Diskurs in Seminaren nur ohne Verschleierung des Gesichts möglich sei. Mimik und Gestik wären für die Kommunikation unentbehrlich. Dies habe die islamische Frau akzeptiert.
Burkaverbot im öffentlichen Dienst
Nach Angaben des hessischen Kultusministeriums dürften Burkaträgerinnen nicht an Schulen lehren. Auch ein Praktikum, das für Lehramtsstudenten verpflichtend ist, sei mit Burka nicht möglich. Mit einer Burka sei „keine Kommunikation möglich“ und noch nicht einmal eine eindeutige Identifizierung der betreffenden Person, begründete Ministeriumssprecher Christian Henkes das Burkaverbot gegenüber dem Blatt.
In Hessen gilt seit 2011 das Verbot, im öffentlichen Dienst Burka zu tragen. „Da Beschäftigte des öffentlichen Dienstes grundsätzlich die Verpflichtung zur religiösen und politischen Neutralität haben, ist das Tragen der Burka während des Dienstes nicht akzeptabel“, rechtfertigte der damalige Innenminister Boris Rhein (CDU) die Entscheidung. (krk)