MÜNSTER. Ein Mitglied des Jugendrats der Stadt Münster soll sich in salafistischen Kreisen bewegen. Nach Informationen der Westfälischen Nachrichten war der Mann auf einer Veranstaltung mit dem radikalen Prediger Pierre Vogel. Nach Vorwürfen gab der Mann gegenüber dem Ratsherrn Richard Michael Halberstadt (CDU) an, er wollte sich die Rede einfach nur mal anhören. Laut den Westfälischen Nachrichten habe er jedoch die Anwesenden persönlich begrüßt und ihnen Papiere zugesteckt.
Hintergrund ist ein Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck am Zentrum für Islamische Theologie der Wilhelms-Universität Münster. Zeitgleich zu dem Besuch hatte die radikale Bewegung um Vogel zu einer Demonstration aufgerufen. „Es ist schwer erträglich, daß Vogel das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit in Anspruch nimmt, das in derselben demokratischen Grundordnung verankert ist, die er abschaffen möchte“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Josef Rickfelder gegenüber der Zeitung.
Der Jugendrat der Stadt soll Kindern und Jugendlichen demokratische Umgangsformen vermitteln. Die salafistische Bewegung um Vogel wird dagegen vom Verfassungsschutz beobachtet. Auch das von Gauck besuchte Zentrum steht in der Kritik. Studenten hatten Institutsleiter Mouhanad Khorchide vorgeworfen, das Zentrum als Sammelbecken auch von radikalen Islamströmungen aufzubauen. (FA)