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Überraschende Ergebnisse: Das sind die zufriedensten Städte Deutschlands

Überraschende Ergebnisse: Das sind die zufriedensten Städte Deutschlands

Überraschende Ergebnisse: Das sind die zufriedensten Städte Deutschlands

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Wasserspiel und schaut in ein Tal herab – es handelt sich um den Schloßpark in Kassel, offiziell die zufriedenste Stadt Deutschlands
Eine Gruppe Menschen steht vor einem Wasserspiel und schaut in ein Tal herab – es handelt sich um den Schloßpark in Kassel, offiziell die zufriedenste Stadt Deutschlands
Passanten bestaunen ein Wasserspiel im Schloßpark der glücklichsten Stadt Deutschlands. Foto: IMAGO / Ralph Peters
Überraschende Ergebnisse
 

Das sind die zufriedensten Städte Deutschlands

Wer hätte das gedacht? Die deutschen Städte in denen die glücklichsten Menschen wohnen, sind nicht besonders wohlhabend – und nicht besonders groß. Doch welche Faktoren entscheiden stattdessen?
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HAMBURG. In der hessischen Stadt Kassel leben opffenbar die glücklichsten Großstadtbewohner Deutschlands. In der nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld sind die Einwohner am zweitglücklichsten – das behauptet zumindest der „Glücksatlas 2025“ der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL).

Bereits 2024 konnte sich Kassel den ersten Platz ergattern. Als Gründe werden die junge Bevölkerung, eine gute Gesundheitsversorgung und die zahlreichen Grün- und Erholungsflächen genannt.

Zwar sei das Wohlstandsniveau nur „mittelmäßig“ – doch die „die von den Kasselern empfundene Lebenszufriedenheit liegt über dem, was objektive Indikatoren zur Lebensqualität (wie Einkommen oder Arbeitsmarkt) vermuten lassen“, heißt es in der Studie. Dabei liegt die Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht, etwa beim Arbeitsmarkt oder beim Einkommen, unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Mittelglückliche Städte ähneln sich

Auf Platz drei, vier und fünf liegen Düsseldorf, Augsburg und Aachen. Insgesamt habe der überwiegende Teil der Großstädte 2025 an Lebenszufriedenheit zugelegt.

Auffällig ist nach Angaben des Glücksatlas, daß Städte ab einer Einwohnerzahl von 400.000 oder mehr tendenziell weniger glückliche Einwohner haben. Auch sind Menschen in reicheren Städten „kaum zufriedener als in ärmeren“. Ausschlaggebender für ein hohes Lebensglück scheint „eine ausgeglichene Zufriedenheitsverteilung“ zu sein – „wo das Gefälle zwischen Hoch- und Unzufriedenen groß ist, leidet das Glücksniveau der ganzen Stadt“.

Während sich unter den Glücks-Spitzenreitern sehr unterschiedliche Städte befinden – junge und studentisch geprägte Orte wie Kassel, Augsburg und Aachen, aber mit Düsseldorf und Hamburg, die auf Platz drei und neun liegen, auch Metropolen, die über „einen hohen Lebensstandard und eine gute öffentliche Infrastruktur verfügen“ –, ähneln sich die Ortschaften im Mittelbereich.

In Großstädten sind Einwohner besonders unzufrieden

Das heißt: Städte aus der gleichen Region weisen eine ähnliche Lebenszufriedenheit auf. Die ostdeutschen Orte Halle (Saale), Leipzig und Chemnitz liegen etwa nacheinander auf den Rängen 14 bis 16. Auf den Plätzen 17 bis 19 liegen wiederum die südwestlichen Städte Mannheim, Stuttgart, Mainz und Freiburg im Breisgau. Neben den konkreten Lebensbedingungen einzelner Städte scheinen somit auch regionale Effekte wirksam zu sein – „sei es aufgrund der Mentalität, historisch-kultureller Gegebenheiten, der natürlichen Landschaft oder klimatischer Bedingungen“.

Ab Rang 23, auf dem die nordrhein-westfälische Stadt Essen liegt, steigt die Einwohnerzahl der Orte deutlich. Der Großteil der deutschen Metropolen – Köln, Dortmund, München, Dresden, Frankfurt am Main, Nürnberg und Berlin – liegt im unteren Teil oder gar ganz am Ende des Glücksrankings.

Die drei Schlußlichter der Aufzählung bilden Karlsruhe, Wiesbaden und Rostock. Das schlechte Abschneiden Karlsruhes und Wiesbadens überrascht dabei. Gemessen an objektiven Faktoren geben die Einwohner ihre subjektive Lebenszufriedenheit als unterdurchschnittlich an. Rostock sei hingegen „das Sorgenkind im Städteranking“. Gegenüber dem Vorjahr habe es sich vom Erstplatzierten Kassel „noch weiter entfernt“.

Lebensqualität und Lebenszufriedenheit hängen kaum zusammen

Generell klaffen objektive Lebensqualität und subjektive Lebenszufriedenheit teilweise deutlich auseinander. Karlsruhe liegt demnach in der Lebensqualität sogar auf Platz eins, hat aber deutlich überdurchschnittlich unzufriedene Anwohner. Ähnliches zeigt sich bei München.

Im Falle von Krefeld ist es hingegen umgekehrt: Obwohl die Stadt im Bereich der Lebensqualität weit unten liegt – Platz 37 von 40 –, ist sie die zweitzufriedenste Stadt Deutschlands.

Als Merkmale von „Overperformern“, also Städten, in denen die Menschen glücklicher sind, als es objektive Merkmale vermuten lassen, gelten dabei: viele Erholungsflächen, eine gute Gesundheitsversorgung, geringe Luft- und Lärmverschmutzung und eine relativ gleichmäßige Glücksverteilung. Als Merkmale von „Underperformern“, also Städte, in denen die Menschen trotz objektiv guter Eigenschaften eher unterdurchschnittlich zufrieden sind, werden aufgezählt: starke Bautätigkeit, höhere Geburtenzahlen, höhere Produktion und Wertschöpfung, hohe Einkommen und eine hohe Betreuungsquote.

In wohlhabenden Städten ist man nicht zufriedener

In diesem Zusammenhang sieht die SKL auch die Verknüpfung zu der Größe der Städte. „Mit wachsender Stadtgröße nehmen typischerweise Kriminalität, Mietpreise, Verkehrsstaus und Luftbelastung zu, während die verfügbare Wohnfläche pro Person sinkt.“ Zudem sei das Gefühl sozialer Verbundenheit in größeren Städten deutlich schwächer ausgeprägt – ebenso wie die objektive soziale Ungleichheit.

In besonders wohlhabenden Städten trüben zahlreiche Begleiterscheinungen des Wohlstands die allgemeine Zufriedenheit: Einwohner zahlen höhere Mieten, stehen öfter im Stau, haben weniger Erholungsflächen und sind häufiger von Lärm- und Luftverschmutzung betroffen. „In der Bilanz kompensieren sich dann glücksteigernde und glücksmindernde Faktoren und ein Unterschied im Lebensglück ist kaum mehr erkennbar“, schlußfolgert die SKL. (lb)

Passanten bestaunen ein Wasserspiel im Schloßpark der glücklichsten Stadt Deutschlands. Foto: IMAGO / Ralph Peters
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