BERLIN. Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat eine Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin angekündigt. In der vom 27. September bis 19. Oktober laufenden Ausstellung namens „Die Möglichkeit der Unvernunft“ wird es auch Konzerte geben, bei denen die linksradikalen Rapper Chefket und Ebow auftreten. Das HKW wird vom Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) gefördert.
Böhmermann gehe es bei der Veranstaltung darum, „die Korridore des Sagbaren, Erkundbaren und Darstellbaren“ zu weiten, anstatt zu verengen. „Es ist an der Zeit, der Gesellschaft die Wurst vorzuhalten”, schreibt der ZDF-Moderator auf der Website des Veranstalters. Die Wahl des Ortes – unweit vom Bundeskanzleramt – für die Ausstellung begründet Böhmermann damit, daß „die politischen, gesellschaftlichen und juristischen Fragen der Gegenwart“ dort zu stellen seien, wo sie auch verhandelt werden. Das von den USA geschenkte HKW-Gebäude sei „eine Zeitkapsel und mahnt uns, das Leuchtfeuer der Freiheit niemals erlöschen zu lassen“.
Böhmermann dreht Sonderfolge zur Ausstellung
Begleitend zu der Ausstellung soll auch eine Spezial-Ausgabe von Böhmermanns Sendung „ZDF Magazin Royale“ im Kontext des Festivals gesendet werden. Im Ticketshop für die Sendung heißt es dazu: „Es handelt sich um eine englischsprachige Veranstaltung, die nicht untertitelt wird.“
Die beiden auftretenden Musiker Chefket und Ebow sind klar im politisch-linken Spektrum verortet. Chefket tritt online offen mit Palästina-Shirts auf, auch Hammer und Sichel trug er in der Vergangenheit. Er gehörte auch zu den 200 Erstunterzeichnern des offenen Briefs an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der forderte, mit Blick auf den Gazakrieg das Assoziierungsabkommen der EU mit Israel auszusetzen.
Veranstaltungsort kassiert Millionen Euro Steuergeld
Die Rapperin Ebow wurde in der Vergangenheit vom Kultusministerium (BKM) als „proaktiv“ und „politisch“ beschrieben, weil sie sich lautstark für „eine solidarische und gleichberechtigte Gesellschaft“ einsetze.
Die Ausstellung selbst erhält keine Förderung aus öffentlichen Geldern, wie ein Sprecher des Kultusministeriums auf Nachfrage von „Nius“ betonte. Aber: „Das HKW ist ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Diese wird mit aktuell rund 57 Millionen Euro aus dem Haushalt des BKM gefördert.“ (st)