MAINZ. Der von einigen Städten wegen angeblichen Sexismus‘ verbotene Party-Schlager „Layla“ hat im ZDF-Fernsehgarten für regelrechte Begeisterungsstürme gesorgt. Die Zuschauer sangen lauthals mit, tanzten auf den Rängen und flippten förmlich aus. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass der Sender gefordert habe, der Song müsse umgeschrieben werden, bevor er ausgestrahlt werde.
Gibt es doch noch Hoffnung? #Layla im ZDF-#Fernsehgarten und alle singen und tanzen mit. Offensichtlich lassen die Menschen von einigen wenigen selbsternannten Sittenwächtern nicht bevormunden. Und es sieht so aus, dass es die Frauen auch toll finden!pic.twitter.com/taErU1QhGl
— Georg Pazderski (@Georg_Pazderski) July 31, 2022
Dies bewahrheitete sich nicht. Das Duo DJ Robin und Schürze sorgte mit seiner nicht entschärften Originalversion von „Layla“ für bisher so nicht gekannte Stimmung auf den Rängen des Fernsehgartens. Große Teile des Publikums starteten sogar eine Polonaise, einige schwenkten eine Deutschland-Fahne, andere trugen schwarz-rot-goldene Partyhüte. Zum Schluß forderte das ZDF-Publikum sogar lautstark: „Zugabe! Zugabe!“ Dem konnte sich der Sender nicht verweigern. Die Interpreten sangen den Refrain des Nummer-Eins-Hits noch einmal.
Wie umstritten der Auftritt im Vorfeld gewesen sein muss, ließ Andrea Kiewel, die Moderatorin der Sonderausgabe „Mallorca vs. Oktoberfest“, mit einem Satz durchblicken: „Wenn Sie wüßten, was wir uns für Gedanken gemacht haben, der beiden wegen.“ Im Publikum war auch ein Plakat mit der Aufschrift „#freelayla“ zu sehen. Gehalten hatte es eine Frau.
Nach Verbot: Kult um „Layla“
Das Lied über die Puffmutter „Layla“ steht seit nunmehr sechs Wochen an der Spitze der deutschen Single-Charts. Nachdem zunächst die Stadt Würzburg und dann weitere Verwaltungen den Song auf ihren Volksfesten verboten hatten, ist ein regelrechter Kult um das Lied entstanden. Dem konnte sich nun auch der ZDF-Fernsehgarten nicht entziehen.
Bei der Sendung über die Songs auf Mallorca und diejenigen auf den Oktoberfesten wäre es unmöglich gewesen, den beliebtesten und inzwischen auch weit über die Ballermann-Szene hinaus bekannten Song wegzulassen oder auf einer Text-Änderung zu bestehen. (fh)